Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV sowie das Bundesamt für Umwelt BAFU unterstützen das Projekt Bürger:innenrat für Ernährungspolitik und den Nationalen Ernährungssystem-Gipfel.
Die drei Bundesämter haben zusammen ein Drittel des Budgets von 1,3 Millionen Franken übernommen (detailliertes Budget siehe «Bürgerinnenrat für Ernährungspolitik fordert eine nachhaltigere Ernährungspolitik»).
Was soll da schon schiefgehen? Schliesslich unterstützen in Bern auch andere Bundesämter solche pseudodemokratischen «Schattenparlamente» und Projekte auf der politischen Bühne.
Der Bürgerinnenrat (mit 80 per Los ausgewählten Personen) und der Nationale Ernährungssystem-Gipfel sind nämlich nur ein kostspieliges Projekt von mehreren solcher Furzideen aus der Bundesverwaltung.
So erarbeitet zum Beispiel das Bundesamt für Kommunikation BAKOM einen «Nationalen Aktionsplan für die Sicherheit von Medienschaffenden in der Schweiz» mit dem Namen NAP (was englisch sinnigerweise mit «Nickerchen» übersetzt wird).
Das Bakom befragte 198 (sic!) der 14'000 Schweizer Journalisten. Sage und schreibe 25 Journalisten – also 0,18 Prozent der Gesamtmenge – fühlten sich von Drohungen und Hassreden im Internet oder von gewalttätigen Aktivisten bei Demonstrationen bedroht und wünschten zudem eine stärkere Berücksichtigung von Gender- und Diversitäts-Aspekten in ihren Redaktionen.
Das ist etwas dürftig, um einen Nationalen Aktionsplan zu rechtfertigen. Aber für das Bundesamt für Kommunikation reicht es. Dabei ist der NAP für die Medien genauso schwachbrüstig wie der Bürger:innenrat und der Nationale Ernährungssystemgipfel für die Schweizer Landwirtschaft.
Interessant ist die Trägerschaft des Bürgerinnenrates und des Nationalen Ernährungssystemgipfels:
- Biovision, die Stiftung für ökologische Entwicklung in Afrika (sic!)
- Schweizer Netzwerk für Nachhaltigkeitslösungen SDSN
- Der trümmlige Verein Landwirtschaft mit Zukunft von Dominik Waser, der 2019 mit einem Hungerstreik das Klima retten wollte
Am Nationalen Ernährungssystem-Gipfel präsentierten sie einen 70 Seiten dicken Leitfaden «Wege in die Ernährungszukunft der Schweiz», nach dem sich die Politik ab sofort («lieber heute als morgen») richten soll:
- Der Fleisch-Konsum soll auf 50 Gramm pro Tag halbiert werden
- Der Milchprodukte-Konsum soll auf 350 Gramm pro Tag halbiert werden etc.
Was soll da schon schiefgehen? Welcher Schweizer wird sich schon wehren, wenn ihm Elfenbeinturm-Wissenschaftler und links-öko-aktivistische Visionäre die Hälfte vom Fleisch, vom Käse und der Butter sowie der Milch vom Tisch nehmen?
Zudem soll in Kantinen und Restaurants der Anteil vegetarischer Menüs um 50 Prozent erhöht werden. Damit würden «innerhalb weniger Wochen 80 Prozent mehr vegetarische Gerichte» gegessen. Was beim kleinen Anteil vegetarischer Menüs in unseren Restaurants und Kantinen schnell einmal möglich ist.
Der Bürgerinnenrat und der Nationale Ernährungssystemgipfel zeigen: Es geht nicht um eine sinnvolle Weiterentwicklung der Schweizer Landwirtschaft, sondern um eine ökologische und vegetarische Turbo-Transformation, die auf demokratischem Weg nicht durchsetzbar ist.
Natürlich können wir damit unser Bundesparlament umgehen und die Bundesämter mit pseudodemokratischer Legitimation herumwerkeln lassen – dann können wir aber unsere Nationalräte und Ständeräte gleich nach Hause schicken. Was soll da schon schiefgehen?
Dann machen wir aus dem Bundeshaus einen Escape Room für die Öko-Krieger und Klima-Kleber, Denkwerkstatt-Utopisten und Elfenbeinturm-Wissenschaftler. Und wenn sie die komplexen Probleme der Landwirtschaft gelöst haben, dürfen sie wieder raus.