Die Blauzungenkrankheit ist zurück in der Schweiz und droht, die Schafbestände zu dezimieren. Von 30 Prozent Mortalität ist die Rede. Die Krankheit wird durch Insekten auf Schafe und Rinder übertragen. Zum Glück nicht auf den Menschen. Ein vollständiger Schutz vor diesen stechenden Plagegeistern ist nicht realistisch. Die sicherste Variante ist eine Impfung. Diese schützt nicht vor der Verbreitung des Virus, aber sie lindert die Symptome.

Gegen den einen Untertyp, Serotyp 8, kann auch tatsächlich geimpft werden. Gegen den Serotyp 3, der aktuell für den Grossteil der Erkrankungen verantwortlich ist, gibt es ebenfalls einen Impfstoff. Dieser ist aber in der Schweiz nicht zugelassen. Die Impfstoffhersteller müssten die Zulassung zuerst beantragen.

Einfacher bei der nächsten Seuche

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen betont, dass ein Antrag auf Impfstoffzulassung von der Behörde Swissmedic prioritär behandelt werden würde – dass ihnen aber abgesehen davon die Hände gebunden seien. Also heisst es aktuell für die LandwirtInnen: Abwarten und hoffen, dass es bald kälter wird, damit die Insekten nicht mehr fliegen und die Blauzungenkrankheit übertragen.

Mittelfristig sollte sich die Politik darum kümmern, die Zulassungsprozedur anzupassen. Zum Beispiel nach Vorbild der Europäischen Union. Im Gegensatz zur Schweiz gibt es in der EU nämlich eine gesetzliche Grundlage, die es den Mitgliedstaaten unter bestimmten Umständen erlaubt, die Anwendung eines nicht zugelassenen Impfstoffes zu genehmigen. Damit wäre die Vorsorge bei der nächsten Seuche einfacher.

Vorsorge mit und in der Fruchtfolge

Ähnliche Situationen kennen auch die Pflanzenbauer. Christof Dähler steht beispielsweise vor der Herausforderung, dass es kein Mittel gibt, um den Drahtwurm in seinen Kartoffeln zu bekämpfen. Das heisst für den Landwirt aber nicht, dass er abwartet und nichts tut. Er hat sich viele Gedanken gemacht und eine Bekämpfungsstrategie entwickelt, welche die ganze Fruchtfolge miteinbezieht. Redaktorin Geraldine Zutter hat nachgefragt, wie das geht. Das Vorsorgeprinzip ist dabei besonders wichtig. 

Um Vorsorge geht es auch im Artikel von Dominique Eva Rast. Sie hat recherchiert, wie Frau und Mann sich auf die Pensionierung vorbereiten können. Idealerweise beginne die Vorbereitung zehn Jahre davor, mit einer Beratung und ersten Gedanken zur Finanzierung des Lebens nach dem Ruhestand.

Eine gute Vorsorge braucht heute Zeit, Überlegungen, Geduld und wahrscheinlich auch Geld. Aber wie der Name schon sagt: Heute vor-sorgen bedeutet, dass in Zukunft eine Sorge weniger das Gemüt belastet. Und das hat auch seinen Wert.