Unsere Geschichte seit 1864
«die grüne» wurde 1864 gegründet. Damals unter dem Titel «Landwirtschaftliche Zeitung», ab 1873 als «Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitschrift».
Es war eine Zeit, als überall neues Wissen über die Landwirtschaft entstand – an den Universitäten, in Labors, an den reihum entstehenden landwirtschaftlichen Schulen und durch Tüftler, die einfach einmal etwas ausprobierten.
Lehrer, Pfarrer, liberale Politiker und Agronomen versuchten, dieses neue Wissen über Tierhaltung, Pflanzenbau, Landtechnik und Hof-Management (das damals natürlich noch nicht so hiess) unter den Schweizer Landwirten bekannt zu machen.
Erst nach 90 Jahren bekam «die grüne» offiziell ihren Namen
Bis in die 1920er-Jahre wurde die «Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitschrift» mit Zeichnungen illustriert, sogar Fotos wurden oft abgezeichnet. Das war nicht nur billiger im Druck, sondern man erkannte darauf auch wichtige Details besser.
Erst ab den 1930er-Jahren ermöglichte es die Drucktechnik, Bilder in grösserer Zahl und guter Qualität einzusetzen. Ab den 1960er-Jahren druckte sie dann zunehmend auch Farbbilder.
Die «Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitschrift» wurde von den Landwirten wegen ihrem grünen Umschlag schon lange als «die grüne» genannt. Im Untertitel hiess sie ab 1935 «die grüne», seit 1953 ist «die grüne» der offizielle Name.
Wie sich «die grüne» seit 1864 entwickelte
Bis in die 1880er-Jahre wurde die «Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitschrift» mit einer Auflage von weniger als 1000 Exemplaren gedruckt. Ab den späten 1880er-Jahren nahm die Auflage stark zu und überstieg 1897, als sie vom Schweizerischen Landwirtschaftlichen Verein (SLV) übernommen wurde, erstmals die Zahl von 10'000.
In den 1920er- und 1930er-Jahren verringerte sich die Auflage von rund 14'000 auf weniger als 8000. Die Ursachen: Die Wirtschaftskrise und die Unterstützung der Agrarpolitik des Bundes durch die Redaktion. Der Bund förderte nach dem Ersten Weltkrieg den Getreide- und Ackerbau und wollte gleichzeitig die Schnapsbrennerei massiv reduzieren – was vor allem in der Innerschweiz wenig populär war und «die grüne» viele Abonnenten kostete.
Nach dem Zweiten Weltkrieg – von 1945 bis 1985 – wuchs deshalb die Auflage wieder stark auf 44'000 an. «die grüne» war die mit Abstand auflagenstärkste landwirtschaftliche Fachpublikation der Schweiz und trug zur Modernisierung der Schweizer Landwirtschaft bei, wie das «Historische Lexikon der Schweiz» HLS festhält.
Von 1985 bis 2021 halbierte sich aber die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe von 99'000 auf 49'000, davon rund 35'000 Betriebe in der Deutschschweiz. Diese Reduktion der Betriebe wirkte sich auch auf die Auflage unserer Fachzeitschrift aus, die sich bei rund 11'000 AbonnentInnen einpendelte.
1999 übernahm die Schweizer Agrarmedien AG (SAM) die Titelrechte für «die grüne» vom Schweizerischen Landwirtschaftlichen Verein (der 2002 mit dem Schweizer Bauernverband SBV fusionierte). Die SAM ist der grösste landwirtschaftliche Fachverlag der Schweiz mit:
- «BauernZeitung» (wöchentlich)
- «Tierwelt» (zweiwöchentlich)
- «die grüne» (monatlich)
Im Juni 2022 übernahm «die grüne» die AbonnentInnen vom «Landfreund», der nach 99 Jahren eingestellt wurde. Damit erhöhte «die grüne» ihre Auflage von 11'027 auf rund ca. 14'000 AbonnentInnen.
«die grüne»-Chefredaktoren seit 1864
Seit 1864 hatte «die grüne» 16 Chefredaktoren und zwei Chefredaktorinnen. Einige blieben nur kurze Zeit. Andere wie Otto Sturzenegger (42 Jahre), Carlo Saccetto (23 Jahre) und Friedrich Gottlieb Stebler (19 Jahre) prägten «die grüne» über Jahrzehnte.
von | bis | Chefredaktor |
1864 | 1872 | Carl Monnard |
1873 | 1874 | Bonaventura Baumgartner |
1874 | 1881 | Adolf Krämer |
1881 | 1882 | Friedrich Gottlieb Stebler |
1883 | 1888 | Felix Anderegg |
1889 | 1917 | Friedrich Gottlieb Stebler |
1917 | 1923 | Gottlieb Glättli |
1923 | 1965 | Otto Sturzenegger |
1923 | 1936 | Oskar Howald (mit Sturzenegger) |
1936 | 1942 | Friedrich Traugott Wahlen (mit Sturzenegger) |
1965 | 1970 | Kurt Pfenninger |
1970 | 1993 | Carlo Sacchetto |
1994 | 1997 | Christian Schenk |
1997 | 1999 | Ruth Floeder-Bühler |
2000 | 2001 | Stephan Schneider |
2001 | 2013 | Stefan Kohler |
2014 | 2015 | Cornelia von Däniken |
2015 | 2016 | Adrian Krebs |
2017 | 2024 | Jürg Vollmer |
2024 | => | Team |
Vor allem zwei Chefredaktoren waren weit über die Landwirtschaft hinaus bekannte Persönlichkeiten:
- Bonaventura Baumgartner (1861-1884 Solothurner Regierungsrat und 1875 im Nationalrat, wo seine «Motion Baumgartner» die eidgenössische Agrarpolitik einleitete.)
- Friedrich Traugott Wahlen (1942-1949 Ständerat; 1949-1958 Direktor der Abteilung für Landwirtschaft der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO und 1958 stellvertretender Generaldirektor der FAO; 1958 bis 1965 Bundesrat.)
Wahlen plante bereits in den 1930er-Jahren die Selbstversorgung der Schweiz mit Grundnahrungsmitteln. Während des Zweiten Weltkrieges führte er die «Anbauschlacht» (nach ihm auch als «Plan Wahlen» bezeichnet).