Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff «Lean Farming» hören? Wieder etwas Neues, eine Vorschrift, viel Papier vielleicht? Richtig schlau übersetzen lässt sich der Begriff nicht. Es geht grundsätzlich darum, seine Arbeitsabläufe zu hinterfragen und zu verbessern. Ziel ist, effizienter zu arbeiten, was bedeutet, nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch Lebensqualität zu gewinnen.

In der Schweiz befasst sich das Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen mit «Lean Farming»: So haben etwa Berufskollegen den alltäglichen Vorgang des Futtermischens aufgezeichnet und analysiert. Beim beobachteten Landwirt hat das schon über Nacht eine Reaktion ausgelöst. Er hat, ohne die Qualität zu verschlechtern, seinen Arbeitsablauf überdacht, verbessert und ist so effizienter geworden. Eine «eierlegende Wollmilchsau» ist die Methode nicht. Doch sie kann Denkanstösse geben und dazu führen, zu überlegen, was wichtig ist und wofür wie viel Zeit gebraucht wird.

Denkanstösse zu effizientem Arbeiten geben auch die Beiträge von Beat Schmid zu Güllepumpen: Vielleicht fällt die Entscheidung für das System auf dem eigenen Betrieb leichter, wenn klar ist, was wie funktioniert und sich bei verschiedenen Berufskollegen bewährt hat?

Nach Zukunftsmusik klingen das virtuelle Zaunsystem und der autonome Feldroboter. Damit hat sich Redaktor Gil Rudaz befasst. Sein Fazit: Beides kann das Leben in der Landwirtschaft einfacher machen. Doch noch ist der virtuelle Zaun teuer und der Feldroboter vor allem bei den Vorarbeiten aufwendig. Doch ein erster Feldroboter bearbeitet eifrig und ohne zu murren in Cressier ein Stoppelfeld. Der Chef des Feldroboters, Landwirt Beat Mathys, geht davon aus, dass ihm bald weitere Exemplare folgen werden – weil das Gerät ihn und seine Mitarbeiter von Routinearbeiten entlastet.

Einen Denkanstoss geben auch die Beiträge rund ums Holz in unserer Jahresserie «Schlau bauen»: Familie Aerne hat den neuen Stall mit Holz aus dem eigenen Wald gebaut. Ihre Eigenleistung war gross, für sie stimmt die Rechnung so. Ein Experte erklärt, weshalb auch dieser Eigenleistung unbedingt ein Wert beigemessen werden muss.

Welche Denkanstösse haben bei Ihnen zu Veränderungen auf dem Betrieb geführt? Wir sind stets an Beispielen aus dem Alltag interessiert!