Schweizer Rinder sind «Klimakiller». Das sagen die vier Umweltorganisationen WWF, Pro Natura, Greenpeace und BirdLife. Sie fordern einen Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte – und wollen die Rindvieh-Bestände reduzieren oder sogar abschaffen.
Die Spenden-Industrie im grünen Mäntelchen zitiert dabei Studien, gemäss denen die Nutztiere für 18 Prozent («Livestock's Long Shadow» der Landwirtschaftsorganisation FAO) oder sogar 51 Prozent («Livestock and Climate Change» vom Worldwatch Institute) der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich seien.
Die von den Umweltorganisationen zitierten Studien zu den Treibhausgas-Emissionen der Rinder sind totaler Blödsinn
Dass diese Studien totaler Blödsinn sind, erklären renommierte Wissenschaftler wie Frank Mitloehner schon lange. Selbst der leitende Autor des FAO-Berichtes, der deutsche Agrarwissenschaftler und FAO-Direktor des Sektors «Viehzuchtpolitik» Henning Steinfeld, hat seine Studie inzwischen zurückgezogen.
Zahlen des Bundesamts für Umwelt BAFU stützen die Forschung von Professor Mitloehner. Die Verursacher der Treibhausgas-Emissionen in der Schweiz sind:
- 32 % Verkehr, ohne Flugverkehr (!)
- 24 % Gebäude (dank dem milden Winter weniger als normal)
- 25 % Industrie
- 4 % Landwirtschaft, nur Vieh
- 8 % Abfallverbrennung, Abwasserreinigung und Rest-Landwirtschaft (Traktoren usw.)
- 7 % diverse Quellen
Nutztiere produzieren also «nur» 4 Prozent der Treibhausgas-Emissionen. Das ist 4,5 Mal weniger als die FAO behauptet und sogar 13 Mal weniger als das Worldwatch Institute behauptet.
Dabei erzeugen sie Lebensmittel wie Milchprodukte und Fleisch aus Gras, das ausser Wiederkäuern niemand nutzen kann. Grünland bindet viel mehr CO2 als Ackerland und ist oft ungeeignet für Kulturen, die für die Ernährungssicherheit relevant sind.
Die Umweltorganisationen lenken vom tatsächlichen Umweltproblem ab: Autos, Heizungen und Industrie
Mit der Debatte um die görpsenden Kühe lenken die Umweltorganisationen bewusst vom tatsächlichen Problem ab: Autos, Heizungen und Industrie verbrennen fossile Energieträger und verursachen damit 81 Prozent (!) der Treibhausgas-Emissionen.
Aber wenn WWF, Pro Natura, Greenpeace und BirdLife ihren Mitgliedern erklären würden, dass sie auf das Auto, die warme Wohnung und andere Annehmlichkeiten unserer Konsumgesellschaft verzichten sollten, würden keine Spenden mehr fliessen. Deshalb wollen die Schreibtisch-Revoluzzer in ihren blitzblanken Büros in Zürich und Basel lieber die Landwirtschaft abschaffen.
Neue Hofdünger-Verarbeitungssysteme reduzieren Ammoniak-Verluste und machen Stickstoff besser verfügbar
Zeit für mich, die Gummistiefel einzupacken und in die Niederlande zu reisen (natürlich mit dem Nachtzug). Dort habe ich das Hofdünger-Verarbeitungssystem Lely Sphere angeschaut, das Kot und Urin trennt und in drei Dünger-Typen umwandelt. Dabei werden Ammoniak-Verluste reduziert und der Stickstoff besser verfügbar gemacht (an der Reduktion vom Methan-Ausstoss der Rinder abeiten die Wissenschaftler noch).
In den Niederlanden wird demnächst das 27. System dieser Art installiert. Bei uns ist der politische Druck (noch) nicht so gross, Stickstoff-Überschuss und Treibhaus-Gase sind in der Schweizer Landwirtschaft auf einem vergleichsweise tieferen Niveau.
Mit Techniken wie diesem Hofdünger-Verarbeitungssystem kann unsere Landwirtschaft aber noch besser werden. Unsere Rinder sind unersetzlich – für unsere Ernährungssicherheit und unsere Wirtschaft, für unsere Landschaft und unsere Kultur.
Die Schweizer Landwirtschaft muss jede Möglichkeit nutzen, die Treibhausgas-Emissionen zu senken – bevor die Spenden-Industrie von WWF, Pro Natura, Greenpeace und BirdLife unsere Rindvieh-Bestände reduziert oder sogar abschafft.