Wieviel Boden hat die Schweiz?

Die Fläche der Schweiz wird meistens mit 4'128'500 ha angegeben. Das ist gemäss dem Bundesamt für Landestopografie swisstopo richtig. Doch: Berechnet man die Fläche aus den genauen Daten von swisstopo, erhält man 4'129'100 ha.

Davon sind – ohne Sömmerungsflächen – 1'452'500 ha Landwirtschaftsfläche. Alpwirtschaftsflächen machen zusätzliche 503'300 ha aus.

Quelle: swisstopo und Arealstatistik, Bundesamt für Statistik


Landwirtschaftliche Nutzflächen

Über die Hälfte der 1,4 Mio ha Landwirtschaftsfläche der Schweiz wird für Naturwiesen und Weiden genutzt. Beim Ackerland macht der Getreideanbau rund die Hälfte aus, davon wird auf der Hälfte der Fläche Weizen angebaut.

[IMG 2]

Quelle: Bundesamt für Statistik


Mehr als nur Fläche

Böden sind mehr als nur Fläche. Sie erfüllen zahlreiche Funktionen. Die Produktionsfunktion, die Regulierungsfunktion und die Lebensraumfunktion der Schweizer Böden werden gegenwärtig jedoch durch Bautätigkeit, Erosion, Verdichtung und Schadstoffbelastungen irreversibel beschädigt.

Und ist der Boden einmal weg, dauert es lange, bis dieser Schaden behoben ist: Für die Entwicklung von einem Zentimeter funktionsfähigem Boden braucht es rund 100 Jahre.

[IMG 3]

Quelle: Faktenblatt «Nationale Bodenstrategie», UVEK, 2020


Ein Quadratmeter pro Sekunde verschwindet

Gemäss Bundesamt für Statistik gehen im Schnitt jährlich rund 3300 ha Landwirtschaftsfläche verloren. Das ist rund ein Quadratmeter pro Sekunde.

Zwischen 1985 und 2018 ist eine Fläche von 76'600 ha Landwirtschaftsland zu Siedlungsfläche geworden, dies entspricht der kombinierten Fläche der Kantone Obwalden und Nidwalden.

Im Mittelland ist die Hauptursache dafür das hohe Siedlungswachstum. In Bergregionen hingegen führt der Rückgang der Bewirtschaftung zu einer zunehmenden Verbuschung und Verwaldung.

Quelle: Bundesamt für Statistik


Boden weltweit

Die Erde hat eine Oberfläche von 51'000 Mio ha. Davon sind 36'200 Mio haWasserfläche und 14'800 Mio ha Landoberfläche. Von der Landoberfläche stehen nur recht geringe Anteile für den Anbau von Nutzpflanzen zur Verfügung, denn ein grosser Teil ist zu trocken, zu kalt, zu steil, zu flachgründig oder schlicht zu wenig fruchtbar.

Nur gerade 22 Prozent der Landoberfläche sind ackerbaulich nutzbar. Und davon ist bereits die Hälfte unter Kultur genommen. Möchte man die andere Hälfte nutzen, ist der Aufwand gross, da natürlich zuerst die günstigen Lagen kultiviert wurden.

Quelle: Othmar Nestroy, «Den Boden nutzen», 2017

DossierJahresthema 2023Fokus BodenFreitag, 16. Dezember 2022