Kurz & bündig

- Der Gemüsebau macht nur 1,4 Prozent der gesamten Landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz aus.
- Damit werden zum Beispiel exakt 50 Prozent des Jahresbedarfes an Tomaten gedeckt und 70 Prozent des Bedarfes an Kopfsalat.

Gemäss Agrarbericht 2022 des BLW betrug der Pro-Kopf-Konsum von Frischgemüse in der Schweiz 2021 etwas mehr als 70 kg. Dieser Wert lag rund 3 kg unter dem Vorjahr und im Bereich des Mittelwertes der vier Vorjahre. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass 2021 das Jahr mit vielen Niederschlägen und Hagel war – die Ernte fiel deshalb unterdurchschnittlich aus.

Angebaut wird der grösste Teil des Gemüses im Freiland: 2021 betrug der effektive Anbau von Frischgemüse (inkl. Lagergemüse) 14'317 ha. Diese Fläche setzt sich zusammen aus dem effektiven Anbau (inklusive Mehrfachanbau auf gleicher Fläche) von 13'341 ha Freilandgemüse (ohne die klassischen Verarbeitungsgemüse) und 976 ha Gewächshausgemüse.

[IMG 2]

[IMG 3]

Die Spitzenplätze in der Gemüse-Rangliste sind stabil

Die fünf Spitzenplätze im Feldgemüseanbau werden seit mehreren Jahren von Karotten, Zwiebeln (gelb), Eisbergsalaten, Broccoli und Blumenkohl belegt. Die fünf flächenmässig meistangebauten Kulturen im Gewächshausgemüseanbau sind 2021 wiederum mit Abstand Nüsslisalat, gefolgt von Radieschen, Salatgurken, Kopfsalat grün und Rispentomaten.

Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten, erklärt, dass Salatgurken und Tomaten zu 99 Prozent im geschützten Anbau (Gewächshaus und Tunnel) wachsen.

[IMG 4]

[IMG 5]

Geschützter Anbau mit und ohne Boden

Nicht alles, was im geschützten Anbau wächst, wird «hors sol» (also ohne Boden) produziert. So ist es im Bio-Anbau Pflicht, sämtliche Pflanzen in den Boden zu setzen.

Zu den Hors-sol-Anbaumethoden gehört der «klassische Anbau» von Tomaten, Gurken, Auberginen oder Peperoni auf einem Substrat. Dieses besteht aus Kokosfasern (kompostierbar), Perlit (lässt sich aufs Feld ausbringe) oder Steinwolle (wird verbrannt).

Weitere Anbaumethoden sind:

  • Bei Vertical-Farming wachsen Pflanzen auf mehreren Etagen in einer der Hors-Sol-Methoden. Kultiviert werden in der Schweiz vor allem Kräuter (Yasasi), möglich sind auch (Blatt-)-Salate und Microgreens.
  • Bei Hydroponik wächst Blattgemüse auf Leitungen, eine Nährlösung umspült die Wurzeln und ernährt die Pflanzen. Das Produkt ist im Handel als Hydro-Salat bekanntgeworden. Thomas Wyssa baut in Galmiz mit diesem System im Freiland neben Salat auch Pak Choi an.
  • Bei Aeroponik wird die Mischung aus Wasser und Nährstoffen um die nackten Wurzeln vernebelt. Dazu braucht es kein Substrat, der sonst unterirdische Teil der Pflanze wächst in einem leeren, nach allen Seiten verschlossenen Topf. In der Schweiz baut Jeremy Blondin als Einziger nach dieser Methode Salat an.