In den nächsten Tagen werden die ersten sogenannten «Wellen» der SRG-Trendumfrage und der Tamedia-Abstimmungsumfrage publiziert – in denen die umstrittene Massentierhaltungs-Initiative MTI wahrscheinlich noch (knapp) von einer Mehrheit der Befragten unterstützt wird.
Aber bis zur Abstimmung am 25. September wird gemäss unserer 2. Prognose klar: Die MTI wird mit rund 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.
Wie erstellen wir unsere Prognose für die MTI-Abstimmung?
Unsere Abstimmungs-Prognose für die Massentierhaltungs-Initiative MTI basiert auf insgesamt neun Indikatoren, von denen jeder einzelne bei vergangenen Abstimmungen das spätere Resultat relativ genau prognostizierten.
Zwei Monate vor der Abstimmung sind erst vier Indikatoren bekannt:
- Nur eine von sechs Volksinitiativen wird von den Stimmbürgern angenommen.
- Umgekehrt entscheiden die Stimmbürger in fünf von sechs Fällen gemäss der Empfehlung von Parlament und Regierung.
- Die Stimmbürger entscheiden oft im gleichen Verhältnis, wie in der Schlussabstimmung des Nationalrates. Der Nationalrat hat die Massentierhaltungs-Initiative am 15. Dezember 2021 mit 111 zu 60 bei 19 Enthaltungen abgelehnt – also mit 59 Prozent Nein-Stimmen.
- Frühere vergleichbare Abstimmungen wie die Fair-Food-Initiative 2018, die mit 61 Prozent Nein-Stimmen vom Volk abgelehnt wurde.
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Wir werden aber alle kommenden Umfragen und Prognosen berücksichtigen und die Prognose laufend aktualisieren.
Nein-Parolen von der Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB und SwissVeg
Bei den Parolen sind die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB und SwissVeg dazu gekommen – beide empfehlen ein Nein.
Eher überraschend ist das Nein von SwissVeg, der Interessenvertretung der Veganer und Vegetarier. Die Massentierhaltungs-Initiative halte nicht, was der Titel suggeriere: «Die MTI fordert keine Abschaffung der Massentierhaltung, sondern nur deren Reduzierung auf das Niveau der heutigen Bio-Fleischproduktion», erklärte SwissVeg.
Parolen der Parteien, Verbände und Konzerne
Bei Redaktionsschluss sind folgende Empfehlungen bekannt:
NEIN
- Schweizer Bauernverband SBV
- IP-Suisse
- Neu: Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB
- SVP
- FDP
- Mitte
- Economiesuisse
- Gewerbeverband
- Fenaco
- Neu: SwissVeg
JA
- Bio Suisse
- Demeter
- Kleinbauernvereinigung
- KAG Freiland
- Neu: SP
- Schweizer Tierschutz STS
- Stiftung Tier im Recht
- Stiftung Vier Pfoten
- Fondation Franz Weber
- Greenpeace
- Pro Natura
Parole unbekannt
- EVP
- Grüne (DV am 20. August)
- Grünliberale GLP (DV am 20. August)
- Migros, Coop etc.