Die Abstimmung zur Massentierhaltungs-Initiative MTI am 25. September 2022 wird auch gemäss der Wettbörse 50plus1 und dem Stellus-Modell mit grosser Wahrscheinlichkeit abgelehnt.
Bei der Wettbörse 50plus1 liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Nein bei 51 bis 60 Prozent, was wir in der Infografik mit dem Mittelwert 55 darstellen. Beim Stellus-Modell liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Nein bei 97 Prozent, was wir mit geschätzten 60 Prozent Nein-Stimmen darstellen.
Unsere Abstimmungs-Prognose basiert auf insgesamt neun Indikatoren, von denen jeder einzelne bei vergangenen Abstimmungen das spätere Resultat relativ genau prognostizierten.
In den nächsten Tagen kommen als letzte Indikatoren die SRG-Trendumfrage und der Tamedia-Abstimmungsumfrage, erst ganz am Schluss der FÖG Abstimmungsmonitor.
Wettbörse 50plus1 prognostiziert Ablehnung der Massentierhaltungs-Initiative MTI
Bei der Wettbörse 50plus1 wird die Wahrscheinlichkeit (!) der Ablehnung einer Initiative ermittelt, also nicht die Prozentzahl der Nein-Stimmen. Auf einem solchen Prognosemarkt schliessen die Teilnehmenden Wetten ab über den Ausgang der Abstimmung. 50plus1 hat in den vergangenen Jahren in den meisten Fällen die richtige Mehrheit vorausgesagt.
Wahlen in den USA und Deutschland zeigten, dass solche Wettbörsen oder Prognosemärkte genauere Vorhersagen liefern können als Meinungsumfragen. Das US-Verteidigungsministerium setzt Prognosemärkte ein zur Vorhersage von Terroranschlägen und zur Vorhersage von Grippeausbrüchen.
50plus1 ist ein wissenschaftlicher und politisch unabhängiger Blog von Laurent Bernhard (Postdoc SNF im Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Freiburg) und Maxime Walder (Postdoc im Department of Political Science der Universität Genf) sowie Oliver Strijbis (Förderungsprofessor am Institut für Politikwissenschaft IPZ der Universität Zürich).
Stellus prognostiziert Ablehnung der Massentierhaltungs-Initiative MTI
Das Stellus-Modell wiederum analysiert die Abstimmungsbüchlein der Bundeskanzlei rückwirkend seit 1979 und prognostiziert aufgrund Ausgangslage, Argumenten von Befürwortern und Gegnern sowie des Gesetzestextes das Abstimmungsresultat.
Seit 2017 hat das Stellus-Modell damit fast alle Abstimmungen richtig prognostiziert. Wichtig: Stellus gibt keine Prozentzahl der Nein-Stimmen an, sondern eine Wahrscheinlichkeit (!) von (in diesem Fall) 97 Prozent für ein Nein, die wir in unserer Infografik mit geschätzten 60 Prozent Nein-Stimmen darstellen.
Betrieben wird das Stellus-Modell vom Informatiker Daniel Müller von der École polytechnique fédérale de Lausanne EPFL, der für seine Prognose ein Machine Learning Model einsetzt. Das Stellus-Modell zum selber testen.