Der Angriff von Schadinsekten auf die Wurzeln von Nutzpflanzen bleibt ein bedeutendes, ungelöstes Problem in der Landwirtschaft. Chemische Pflanzenschutzmittel können im Boden nur sehr begrenzt angewendet werden. Zudem werden immer mehr Mittel aufgrund ihrer negativen Wirkung auf die Umwelt verboten.
Das ETH-Forschungsteam aus der Gruppe Phytopathologie hat entdeckt, dass gewisse Bodenbakterien, Fadenwürmer und Pilze, natürliche Feinde von Schadinsekten, ein Team bilden können, um Pflanzen zu schützen. In Zusammenarbeit mit Agroscope und einem Gemüseproduzenten haben die Forschenden Kombinationen von diesen mikroskopisch kleinen Organismen bei Kohl, Radiesli und Rettich eingesetzt. Damit konnten sie einen guten Schutz gegen die kleine Kohlfliege erreichen. Wenn man solche Nützlinge kombinieren will, muss man sichergehen, dass sie sich nicht gegenseitig stören.
Wie arbeiten Bakterien, Pilze und Fadenwürmer zusammen?
Deshalb untersuchen Monika Maurhofer und ihr Team, wie die Bakterien, Pilze und Fadenwürmer miteinander interagieren. Sie konnten zeigen, dass die drei sich nicht gegenseitig in der Erde schaden und sich sogar dasselbe Insekt als Wirt teilen können. Die Bakterien scheinen die Fadenwürmer auch als «Türöffner» zu nutzen, um in die Insekten zu gelangen. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Es bleibt aber noch viel zu tun, bis aus solchen Nützlingskombinationen marktfähige Biokontrollprodukte werden.
Erste wichtige Fortschritte
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Kommentar von Samuel Stüssi, Andermatt Biocontrol Suisse AG:
Seit über 35 Jahren setzen wir auf die Wirksamkeit biologischer Pflanzenschutzmittel. In dieser Zeit hat sich der Pflanzenschutz weiterentwickelt: weg von breit wirksamen Insektiziden hin zu spezifischen Verfahren. Es ist häufig nicht mehr ein einzelnes Produkt, das zu einem erfolg-reichen Schutz der Pflanze führt, sondern ein Konzept aus unterschiedlichen Bausteinen.
Um diese Bausteine zu finden, sind wir auf die jahrelange Forschung von Hochschulen und Forschungsanstalten angewiesen. Andermatt Biocontrol ist der Pflanzengesundheit verpflichtet. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, diese Forschungsergebnisse in eine praktikable und erschwingliche Form zu bringen.
Die Kohlfliege ist einer der Schädlinge, gegen den intensiv geforscht wird. Sie kommt häufig im Gemüsebau vor und war bisher schwer mit nachhaltigen Methoden zu kontrollieren. Die ersten Fortschritte sind nun erzielt worden. Es bleibt spannend.