Der Asiatische Staudenknöterich (Reynoutria japonica aggr., Polygonaceae) ist eine invasive exotische Pflanze, die sowohl die landwirtschaftliche Produktion als auch die Biodiversität bedroht.

Das Kompetenzzentrum Neobiota in Cadenazzo TI vertieft in Zusammenarbeit mit der WSL und anderen lokalen Partnern das Wissen über die unterirdischen Organe (Rhizome und Wurzeln) der Pflanze.

Dieses Wissen ist die Basis, um präzise Bekämpfungsmethoden zu entwickeln. Beispielsweise ist es sehr hilfreich, die Rhizome – mit ihrer starken Regenerationskraft – von den Wurzeln unterscheiden zu können, um die optimale Eingriffstiefe bei Bekämpfungsmassnahmen festzulegen.

Die im Feld getesteten Bekämpfungsmethoden haben es ermöglicht, einen «Multi-Stress»-Ansatz zur Behandlung dieser Pflanzen zu entwickeln. In Merkblättern werden die besten Ansätze und der optimale Zeitpunkt für jede Art der Behandlung und jeden Kontext empfohlen. Ein weiteres Merkblatt mit Fokus Landwirtschaft ist in Vorbereitung.

Asiatischer Staudenknöterich verbreitet sich hauptsächlich über Rhizom- und Stängelfragmente, sobald diese einen Knoten besitzen. Es werden jedoch zunehmend lebensfähige Samen in der Natur beobachtet. Es wird daher auch daran geforscht, die Bedeutung der sexuellen Reproduktion für die Dynamik und die genetische Variation der Populationen in der Schweiz besser zu verstehen.

 

 

Der Asiatische Staudenknöterich dringt auf unsere Felder vor: Kommentar Luca Belossi, Azienda agricola Belossi, Cadenazzo TI [IMG 2]

Der Japanische Staudenknöterich beginnt, auch in der Landwirtschaft ein Problem zu werden. Er wird zunehmend vor allem an Feldrändern und Wasserläufen beobachtet. Die Bekämpfung von Hand kann seine Ausbreitung eindämmen, aber die damit verbundenen Kosten sind erheblich. Bereits entlang eines Wasserlaufes vorhandener Staudenknöterich gelangt mit Sicherheit auf unsere Felder und wird dort zu einem Problem. Das Fehlen einer natürlichen Regulierung durch Pflanzenfresser oder andere Mittel ist ein weiteres Problem.

Auf meinen Feldern hat der Japanische Staudenknöterich (zum Glück) noch keine grossen Auswirkungen auf die Produktion gehabt. Leider ist dies auf anderen Anbauflächen im Kanton Tessin nicht der Fall.  Die einzige Lösung, um den Staudenknöterich ein­zudämmen, war, alle zwei bis drei Tage zu mähen, als dieser begann, unsere Rollrasen zu befallen.

In der Landwirtschaft wird Staudenknöterich vor allem durch Maschinen eingeschleppt. Werden Maschinen nicht ordnungsgemäss gereinigt, können Stängel- und Rhizomfragmente von einer Parzelle zur anderen sowie über weite Strecken über mehrere Betriebe und Regionen verbreitet werden. Prävention ist daher der Schlüsselfaktor für die Eindämmung der Ausbreitung des Staudenknöterichs und anderer Neophyten.