Wie wirksam mechanisches Hacken in Verfahren mit Pflug versus ohne Pflug ist, untersucht das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Aesch BL. In einem vom BLW unterstützten Projekt wird dort verglichen, wie sich gar nicht, einmal oder zweimal Hacken auf Flächen mit und ohne Pflügen auswirken.

Die diesjährige Hauptkultur war Winterweizen, welcher auf einem Hackabstand von 25 Zentimetern gesät wurde. Es wurde nicht gestriegelt, da die Beikrautgesellschaft im Frühling hauptsächlich aus konkurrenzschwachen, kleinen blühenden Arten wie Vogelmiere, Ehrenpreis und roter Taubnessel bestand. Zur Milchreife lag der Beikrautdeckungsgrad im Pflugverfahren ohne Hacken bei 26 Prozent. Er konnte mit einmal Hacken um 10 Prozent und mit zweimal Hacken um 40 Prozent reduziert werden. Bei pflugloser Bearbeitung lag der Beikrautdeckungsgrad bei 34 Prozent. Einmal Hacken führte zu einer Reduktion von 6 Prozent, zweimal zu einer Reduktion von 15 Prozent.

Eine nennenswerte Ertragssteigerung gab es nur im Pflugverfahren mit einmal Hacken. Dort konnte der Ertrag um zehn Prozent gesteigert werden. Die Projektergebnisse werden laufend veröffentlicht auf fibl.org (suchen nach «Hackfolgen»).

 

 

Pfluglos mit Untersaat: Kommentar von Urban Dörig, Landwirt St. Katharinental [IMG 2]

Auf unserem Hof bauen wir den Grossteil des Getreides pfluglos an. Je nach Bodenbedingungen, Feuchtigkeit und Ernterückständen der Vorkultur entweder als Flach­saat oder auf Dämmen. Gerade Getreidesorten, die sich dem Licht gut öffnen, eignen sich für den Dammanbau.

Wir können die gleiche einfache Hacktechnik wie in Mais, Soja, Sonnenblumen usw. einsetzen. Zu Bedenken gilt es, dass mit jedem Hackdurchgang auch Sauerstoff in den Boden kommt und die Tätigkeit angeregt wird.

Ausserdem säen wir im Getreide eine Untersaat, u. a. um das Wasser besser im Boden zu halten und das Bodenleben zu füttern. Weil die Untersaat im Dammanbau mehr Licht bekommt, ist sie bei der Ernte gerade in einem feuchteren Jahr wie 2024 auch auf unseren leichten Böden erfreulich gut entwickelt und produziert sofort danach richtig Blatt- und Wurzelertrag – und dies ohne eine zusätzliche Bodenbewegung oder Saat. Das Stroh wird bei der Ernte gehäckselt und hilft mit, den Boden in der wärmsten Jahreszeit abzudecken.