Beim Anbau von Staffelkulturen wachsen zwei Hauptkulturen auf derselben Parzelle. Die Kulturen werden jedoch zeitlich und räumlich getrennt gesät und geerntet. Die räumliche Abfolge der Kulturen ist aber nicht streifenweise (z. B. immer eine Sämaschinenbreite Abstand), sondern je nach Kulturkombination fast reihenweise (siehe Bild).

Idee dieser Anbaumethode ist es, Ressourcen wie Boden und Wasser besser auszunutzen. Je nach Kulturkombination kann aufgrund der Wurzelarchitektur, der permanenten Bodenbedeckung während der Vegetationsperiode und der zeitlichen Verschiebung des Wasserbedarfs der angebauten Kulturen eine bessere Ausnutzung von Wasser und Nährstoffen erreicht werden.

Projekt soll das Potenzial von Staffelkulturen zeigen

Innerhalb eines sechsjährigen Projektes (2024 bis 2029) sollen Staffelkulturen auf verschiedenen Betrieben angebaut und von der HAFL und dem FiBL wissenschaftlich begleitet werden. Weitere Beteiligte sind das BLW, Swiss No-Till, Bio Bern und die Kantone Aargau, Bern, Freiburg und Solothurn. Im Projekt soll der Frage nachgegangen werden, ob mit Staffelkulturen Ressourcen wie Dünger und Pflanzenschutzmittel reduziert werden können oder ob sogar mit derselben Menge an Ressourcen mehr Ertrag generiert werden kann.

Folgende Kulturkombinationen sind denkbar:

  • Körnermais und Zuckerrüben
  • Winterbrotgetreide und Soja
  • Winterbrotgetreide und Buchweizen
  • Winterbrotgetreide und Lupinen
  • Winterbrotgetreide und Hirse
  • Winterbrotgetreide und Mais
  • Winterbrotgetreide und Karotten
  • Raps und Buchweizen

Die Auswahl der Kulturkombinationen erweist sich als nicht ganz so einfach. Viele, vor allem technische Punkte müssen berücksichtigt werden, wie zum Beispiel, wie und mit welcher Technik die zweite Kultur zwischen die erste eingesät werden kann. Wie wird gedüngt? Wie wird die einzelne Kultur geerntet?

All diese Punkte sollen im Projekt erforscht werden.

Es werden noch Betriebe fürs Projekt gesucht

Auch wenn das Projekt im Jahr 2024 bereits startete, können sich Interessierte, die etwas Neues wagen möchten, noch für die kommende Frühlings- oder Herbstaussaat anmelden. Es werden Betriebe in den Kantonen Aargau, Bern, Freiburg und Solothurn gesucht. Die Betriebsstrategie spielt keine Rolle, es können sowohl ÖLN- wie auch Bio- oder Demeterbetriebe mitmachen.

Die Voraussetzung ist, dass während sechs bzw. jetzt noch fünf Jahren immer mindestens eine Hektare am Stück für das Projekt zur Verfügung steht. Der Bund bietet finanzielle Entschädigung.

Mehr Infos und Anmeldung unter:
www.no-till.ch/projekte