Kalk erhöht nicht nur den pH-Wert des Bodens, sondern ist auch zentral für die Bodenfruchtbarkeit. Der optimale pH-Bereich im Ackerbau liegt zwischen 6 und 7,2, variiert jedoch je nach Kultur. Für säureliebende Kulturen wie Kartoffeln oder Hafer genügt ein Wert von 6, während für kalkliebende Pflanzen wie Zuckerrüben, Gerste oder Luzerne Werte um 7 optimal sind. Auch die Bodenart hat einen Einfluss auf den optimalen pH-Wert. Auf leichten Böden darf er tiefer sein, auf schwereren Böden sollte er höher sein.

Um den Säuregrad im optimalen Bereich halten zu können, ist es wichtig, den pH-Wert seiner Böden mit regelmässigen Bodenproben im Auge zu behalten. Doch selbst bei idealem pH-Wert kann im Boden zu wenig Kalk vorhanden sein. Denn Kalk hat noch weitere Funktionen. Kalzium wirkt als Brückenbauer zwischen den Ton- und Humusteilen, was die Krümelbildung und die Tragfähigkeit des Bodens fördert. Ausserdem ist Kalzium einer der sechs Hauptnährstoffe unserer Pflanzen.

Kalkgehalt mit Salzsäure überprüfen

Eine einfache Möglichkeit, um zu überprüfen, ob im Boden freier Kalk vorhanden ist, ist die Salzsäureprobe. Wenn beim Beträufeln des Bodens mit zehnprozentiger Salzsäure kein Aufschäumen sichtbar wird, lohnt es sich, eine Beratung anzufordern. Übermässige Kalkdüngung als Reaktion auf einen Mangel kann kontraproduktiv sein, weil Kalzium andere Nährstoffe blockiert. Der Erfolg der Kalkung hängt auch von der Wahl der richtigen Kalkform ab.