Lebensmittel, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet sind, können als Schweinefutter eingesetzt werden. Diese «Former Food Products» werden seit Langem von LandwirtInnen genutzt.

Agroscope-Forschende untersuchten, welche Auswirkungen das Verfüttern von «Former Food Products» (FFP) auf das Wachstum, die Verdauung, die allgemeine Gesundheit von Schweinen und auf die Fleischqualität hat. Dabei erhielten Schweizer Edelschweine das übliche getreidebasierte Futter. Bei einigen Schweinen wurden 30 Prozent der Ration durch salzige FFP wie Nudeln und Brot oder durch süsse FFP wie Schokolade und Süssgebäck ersetzt.

Die Schweine wiesen trotz der Futterumstellung auf FFP keine Unterschiede punkto Körpergewicht auf. Die Wachstumsleistung blieb vergleichbar mit jener der auf Getreidebasis gefütterten Tiere.

In der Wachstumsphase: Höhere Energie-Verdaulichkeit bei salzigen Abfällen

Die Studie zeigte auch, dass die Verdaulichkeit der Energie bei mit salzigen FFP gefütterten Schweinen in der Wachstumsphase höher war, während die Tiere, die süsse FFP erhielten, eine höhere Fettaufnahme aufwiesen. In Bezug auf die Schlachtkörperqualität waren keine Unterschiede festzustellen. Der Fettgehalt der Schlachtkörper war zwischen den mit Nudeln bzw. mit Süssgebäck gefütterten Gruppen ähnlich. Allerdings führten zuckerhaltige FFP zu mehr Bauchfett.

Koteletts von Schweinen, die salzige FFP gefressen hatten, wurden als besonders süss und zart bewertet; diejenigen von mit zuckerhaltigen FFP gefütterten Schweinen waren deutlich süsser als bei der Vergleichsgruppe.

 

Mit weniger mehr erreichen: Kommentar von Marco Tretola, wissenschaftlicher Mitarbeiter Gruppe «Schwein» [IMG 2]

Bestimmte Lebensmittel können zu Tierfutter verarbeitet werden. Dadurch liessen sich die 2,8 Millionen Tonnen «Food Waste», die noch geniessbar sind, verringern.

In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und mich gefragt, wie wir diese Lebensmittel besser für die Tierfütterung nutzen könnten. In meiner Forschung habe ich mich deshalb auf dieses Thema konzentriert.

Die Erkenntnisse bestätigen, dass die Verwendung von FFP im Schweinefutter weder die Wachstumsleistung in der Vor- und Endmast noch die Zusammensetzung der Schlachtkörper beeinträchtigt. Zudem wurde die sensorische Qualität der Filets verbessert – ohne Abstriche bei der ernährungstechnischen Qualität des Fleisches.

Wir hoffen, dass unsere Forschung die Wiederverwertung von Lebensmitteln als Futtermittel fördern wird. Schweine könnten viel dazu beitragen, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen.