Das dritte Jahr in Folge hat die teilflächenspezifische Düngung von Winterweizen gute Ergebnisse erzielt. Die Erträge lagen 9 Prozent über den betriebsüblichen Varianten und die Stickstoffüberschüsse konnten um 27 Prozent reduziert werden.

Die Versuche finden im Rahmen des Projekts «Smart-N» statt, das in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen von der Versuchsstation «Smarte Technologien» durchgeführt wird. Seit 2022 wurden Winterweizenfelder auf Praxisbetrieben gezielt mit Stickstoff gedüngt – unter Berücksichtigung der Pflanzenentwicklung, die von den Bodeneigenschaften und den Umwelteinflüssen abhängt.

Die teilflächenspezifische Düngung wird durch die Verwendung von Applikationskarten ermöglicht, die auf Grundlage von Satellitenbildern und Pflanzenwachstumsmodellen erstellt werden. Diese Karten werden auf Traktor und Düngerstreuer übertragen, wodurch die gewünschte Stickstoffmenge präzise an der richtigen Stelle ausgebracht werden kann. Ziel ist es, den Pflanzen nur die Menge an Stickstoff zu verabreichen, die sie auch verwerten können. Mit anderen Worten: Die Effizienz der Stickstoffnutzung soll verbessert und gleichzeitig die Auswirkungen von Überschüssen auf die Umwelt verringert werden.

 

Kommentar von Benedikt Kramer, Agridea: Die Technik hilft bei der Düngung [IMG 2]

Die Bodenqualität kann sich innerhalb eines Feldes merklich unterscheiden und bietet der Kulturpflanze daher nicht überall die gleichen Bedingungen. Was im Stall einfach umzusetzen ist – bedarfsgerechte Kraftfuttergaben ergänzen das Nährstoffangebot für das einzelne Tier –, ist im Feld schwieriger.

Wer seine Felder gut kennt, variiert vielleicht die Düngung ohnehin schon bei der normalen Ausbringung, indem Fahrgeschwindigkeit oder Durchflussmenge angepasst werden. Die technischen Entwicklungen erlauben nun aber die Automatisierung dieses Vorgangs zur Anpassung der Düngermenge auf den Bedarf in verschiedenen Bereichen des Feldes. Immer mehr Betriebe verfügen über einen Traktor mit Lenksystem und einen Isobus-fähigen Düngerstreuer. Doch auch günstige Nachrüstlösungen sind verfügbar.

Auch der einfache Einstieg wurde im Projekt getestet: das Anzeigen der Applikationskarte auf einem Tablet und die manuelle Regelung der Menge. Trotz schwieriger Witterung in den Versuchsjahren hat die Technologie durch die Ergebnisse überzeugt. Dies alles macht die Anwendung auch in der Schweiz interessant und kann den Betrieben helfen, die Nährstoffeffizienz zu verbessern.