Kohlenstoff speichern, die Bodenfruchtbarkeit wiederherstellen und Unkräuter bekämpfen: Was wäre, wenn Holzreste dafür eine Lösung wären? Agroscope und die Genfer Hochschule HEPIA (Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture) testen dies in einem innovativen Anbausystem: Holzreste aus der Holzindustrie – Rinde von Nadelbäumen oder holzige Rückstände aus Kompostieranlagen – werden auf dem Feld verwertet.

In diesem Versuch am Standort Changins untersuchen die Wissenschaftler die Auswirkungen von zwei Verfahren für die Verwertung von Holzresten: Einarbeitung in den Boden oder Ausbringen von 300 Kubikmeter pro Hektar auf der Bodenoberfläche. Der Versuch mit den holzigen Inputs wird in einer Rapskultur, einer Gründüngung und einer Winterweizenkultur durchgeführt. Proben der oberirdischen Biomasse, der Körner und des Bodens werden analysiert.

Holzreste auf dem Feld erhöhen die organische Substantz

Das Ausbringen von Holzresten auf dem Feld verfolgt verschiedene Ziele. Es erhöht die organische Substanz, wodurch die Fruchtbarkeit dank verschiedener Mechanismen zunimmt. Zudem wird die Porosität verbessert, wodurch der Boden mehr Wasser speichern kann und die Pflanzen Trockenperioden besser überstehen. Der Nährstoffvorrat des Bodens steigt und könnte auch zur Bekämpfung von Unkräutern beitragen. Aktuell ist das Wissen über die Wirkung und die Art der Anwendung von holzigen Inputs jedoch beschränkt. Mit diesem Projekt hoffen die Wissenschaftler, Empfehlungen für die Praxis formulieren zu können.

 

Kommentar von Ophélie Sauzet, Hepia: Multifunktionale Bodenverbesserung? [IMG 2]

Die Gruppe Böden und Substrate von HEPIA Genf und Agroscope haben ihre Kompetenzen im Projekt Intrant (Eingeben) zur Verwendung von Holzresten für die Bodenverbesserung in der Landwirtschaft gebündelt. Nicht verzweigte Holzresten (Rinden von Nadelhölzern oder Kompostierungsrückstände) haben einen schlechteren Ruf als fragmentiertes Zweigholz (Häckselgut aus jungen Zweigen von Laubbäumen).

Diese Art von Bodenverbesserern haben mehrere Nutzen: Sie versorgen den Boden mit organischer Substanz, gewährleisten eine bessere Pflanzenernährung und bekämpfen Unkräuter.

Die Auswirkungen nach der Einarbeitung in den Boden und nach der Ausbringung als Mulch werden beobachtet, um das optimale Ausbringungsverfahren zu ermitteln. Über 25 Monate werden Gehalt und Qualität der organischen Bodensubstanz, physikalische Bodenqualität und Regenwurmaktivität, Ertrag und Ernährung der Kulturen, Biomasse und Art der Unkräuter überwacht.