Humus hat vielfältige und sehr wichtige Funktionen im Boden. Er speichert Kohlenstoff, enthält Nährstoffe für Pflanzen und Bodenorganismen und hilft, den Boden zu stabilisieren. Im Ressourcenprojekt Humus des Kantons Solothurn setzten 210 Solothurner Betriebe zwischen 2017 und 2023 Massnahmen zum Humusaufbau um. Zudem berechneten sie jährlich mit einem Tool der Agroscope ihre Humusbilanz.
Im Rahmen des Wirkungsmonitorings untersuchte die HAFL 75 Projektparzellen ausgewählter Betriebe genauer und wertet momentan die Resultate aus. Jährlich wurde der Humusgehalt analytisch gemessen. Am Anfang und Ende des Projekts wurden weitere Bodenparameter wie Dichte oder Aggregatstabilität erhoben und Spatenproben beschrieben. Die Analyse der Humusbilanz und der Fruchtfolge in Verbindung mit diesen Bodenparametern soll zeigen, ob die Massnahmen in der Praxis tatsächlich wirken, wie der Humus-gehalt innerhalb der Fruchtfolge schwankt und ob der Trend in sechs Jahren negativ oder positivist.
Auch die Untersuchung der Akzeptanz der Massnahmen und der Wissens-austausch zwischen teilnehmenden Betrieben hatte im Projekt einen sehr hohen Stellenwert. Denn nur praxistaugliche und akzeptierte Massnahmen finden langfristig Einzug in die landwirtschaftliche Praxis. Die Projektresultate werden Ende 2024 vorliegen.
Engagiert im Arbeitskreis: Kommentar von Annika Winzeler, Stv. Projektleiterin, Amt für Landwirtschaft Solothurn [IMG 2]
Nach sieben Projektjahren zieht das ALW eine positive Bilanz. Besonders erfreulich war das Engagement der LandwirtInnen im Arbeitskreis, welche aktiv an der Erweiterung des Massnahmenkatalogs mitgearbeitet haben. Der bewusst gewählte Fokus auf viehschwache Ackerbaubetriebe, die mit wenig Hofdünger Ackerkulturen produzieren, war entscheidend. Denn gerade diese Betriebe stehen vor der Herausforderung, den Humusgehalt ihrer Böden langfristig zu erhalten. Dass mit diesem Ansatz grünlandbetonte Betriebe nicht mitmachen konnten, stiess anfänglich auf Kritik.
Massnahmen wie Gründüngung, Untersaaten und mehrjährige Kunstwiesen tragen neben dem Einsatz von Mist oder Kompost wesentlich zur Bodenfruchtbarkeit bei. Die jährliche Berechnung der Humusbilanz unterstützte die Betriebe dabei, die Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit abzuschätzen und gezielte Massnahmen zu ergreifen. Wie gut die berechneten Bilanzen mit den Bodenproben übereinstimmen, wird das Wirkungsmonitoring zeigen.