Elemente, die im Boden enthalten sind, können durch Pflanzen aufgenommen und auf diese Weise in die Nahrungskette eingespeist werden. Zu diesen Elementen zählen Nährstoffe wie Calcium, aber auch Schwermetalle wie Blei, welche abhängig von der chemischen Bindungsform und der Konzentration schädlich wirken können.
Als Grundlage für eine Abschätzung, ob in einem Gebiet möglicherweise eine Belastung des Bodens und/oder ein Nährstoffmangel vorliegt, ist die Kenntnis typischer Konzentrationsbereiche dieser Elemente im Boden sowie deren räumliche Verteilung entscheidend.
Atlas zeigt die räumliche Verteilung im Boden
Um die aktuelle Situation der Elementkonzentrationen in den Oberböden der Schweiz besser erfassen zu können, erstellte Agroscope in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, der Eawag und der Arbeitsgruppe «Interventionswerte und Risikobeurteilung (AGIR)» der kantonalen Umweltschutzämter im Auftrag vom Bundesamt für Umwelt einen geochemischen Bodenatlas.
Der Atlas ist die erste gesamtschweizerische Auswertung von Bodenanalysen und zeigt die räumliche Verteilung von 20 Elementen (Antimon, Arsen, Blei, Calcium, Cadmium, Cobalt, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Quecksilber, Schwefel, Thallium, Uran, Vanadium und Zink) sowie von relevanten Bodenkennwerten.
Eine wichtige Grundlage: Kommentar von Maurus Fischer, Amt für Natur und Umwelt Kanton Graubünden [IMG 2]
Welche Verteilung und welche Gehalte an Schwermetallen sowie sonstigen Elementen sind in den Böden der Schweiz zu erwarten?
Der geochemische Bodenatlas findet im Kanton Graubünden bereits Anwendung bei der Interpretation von Laboranalysen, die im Zusammenhang mit Bauvorhaben durchgeführt werden.
Durch den Vergleich der Laboranalysen mit den typischen, in dieser Region zu erwartenden Konzentrationen können wir jetzt besser beurteilen, wo und in welcher Art der ausgehobene Boden wiederverwendet werden kann.
Die im Jahr 2023 fertiggestellten Karten bilden zudem die Basis für die Eingrenzung und nähere Untersuchung von Gebieten mit sehr hohen geogenen Schwermetallkonzentrationen. Der geo-chemische Bodenatlas dient somit als wichtige Grundlage für Kontroll- und Vollzugsaufgaben im Bereich Bodenschutz.