Eine Kalkdüngung hat mehrere positive Effekte auf den Boden. Einerseits kann dadurch der Versauerung des Bodens entgegengewirkt werden. Denn der Einsatz von Mineraldüngern wie Ammonsalpeter oder Superphosphat lassen den pH im kalkfreien Boden sinken und wirken versauernd. Das hat wiederum einen Einfluss auf die Verfügbarkeit verschiedener Nährstoffe und die biologische Aktivität im Boden.
Mit einer Kalkdüngung kann diese Versauerung neutralisiert werden. Anderseits hat eine Kalkdüngung einen positiven Einfluss auf die Bodenstruktur und kann das Bodengefüge verbessern.
Fruchtbare Böden haben eine krümelige Struktur. Grundlage für eine stabile Bodenstruktur sind sogenannte Ton-Humus-Komplexe. Kalzium-Ionen fungieren bei deren Entstehung als Bindeglied zwischen Ton- und Humusteilchen. Dadurch entstehen stabilere Bodenkrümel. So wird der Luft- und Wärmehaushalt des Bodens verbessert und hat einen positiven Effekt auf die Wasserspeicher-kapazität.
Ausserdem sind Böden mit einer stabilen Struktur weniger anfällig auf Erosion und Verschlämmung.
Ein guter Zeitpunkt für eine Kalkgabe ist nach der Getreide- oder Rapsernte. Dann sind die Böden meist gut befahrbar sind, der Kalk kann gleich mit der Stoppelbearbeitung eingearbeitet werden. Kalk sollte nicht untergepflügt werden, da er mit der Zeit von selbst in tiefere Schichten wandert. Die Aufwandmenge und der Bedarf hängen von der Bodenart, dem Humusgehalt sowie der Kultur ab. Auch muss unterschieden werden, ob eine Erhaltungskalkung oder Aufkalkung durchgeführt wird.