In den letzten Jahren zeigte sich, dass Landwirte vermehrt das Bedürfnis haben, sich mit dem Thema Pflanzenschutz zu befassen. Gezwungenermassen nach der Abstimmung der beiden Trinkwasser-Initiativen im 2021. Deshalb erscheint 2022 – schon nach vier Jahren – die neue 10. überarbeitete Auflage vom Buch «Pflanzenschutz im nachhaltigen Ackerbau». Bis heute wurden davon bereits über 65 000 Exemplare verkauft.
Das Standardwerk vermittelt sachliche Informationen und richtet sich daher unabhängig des betriebseigenen Produktionssystems an alle Landwirte, die am nachhaltigen Pflanzenschutz interessiert sind. Es wird von der Edition LMZ vertrieben, dem Verlag der Landwirtschaftlichen Lehrmittelzentrale, und eignet sich daher auch als Lehrbuch in Schulen.
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Breiter Überblick zu den wichtigsten Schaderregern
Für Landwirte ist das umfangreiche Buch weniger als (un-)handlicher Ratgeber für den direkten Einsatz im Acker geeignet. Vielmehr wird auf 300 Seiten umfassendes Hintergrundwissen zu den wichtigsten Schädlingen, Unkräutern, Krankheiten und Nährstoffmängeln vermittelt. Und dies geordnet nach den wichtigsten Ackerkulturen.
Man erfährt, wie sich die Schädlinge verhalten, wo sie sich aufhalten und wie das Schadbild aussieht. Alles ausführlich farbig bebildert. Im Kalender für integrierten Pflanzenschutz werden Bekämpfungsmassnahmen vorgestellt mit zeitlichen Anwendungsfenstern und Wirkung der jeweiligen Massnahme pro Kultur.
Nebst den Schädlingen werden diverse Nützlinge vorgestellt. Diese werden bildlich dargestellt mit Hinweisen, wozu sie nützlich sind und wie man sie fördern kann.
Der Zielkonflikt zwischen Produktivität und Umweltschutz
Landwirte stehen oft im Zielkonflikt zwischen Produktivität und Umweltschutz. Fritz Häni nennt dies das Agrikultur-Dilemma. Aber für eine zukünftig nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und gute Erträge sei Ökologie ein zentraler Erfolgsfaktor, welcher weiter ausgebaut werden sollte. Im Buch werden diverse Aspekte der Integrierten Produktion (IP), aber auch des Biolandbaus behandelt. Die Idee dahinter ist, dass sowohl IP- als auch Bio-Landwirte vom gegenseitigen Erfahrungsschatz profitieren können.
Themen und Autorendes Standardwerkes
Das Buch ist unterteilt in folgende Kapitel:
- Grundlagen Pflanzenschutz und Anbausysteme
- Elemente eines nachhaltigen Ackerbaus
- Schaderreger
- Biodiversität und Nützlinge
- Nützlingsarten
Die erste Auflage des Buches wurde 1987 veröffentlicht, damals noch unter dem Namen «Pflanzenschutz im integrierten Ackerbau».
In der Neu-Auflage wurde das Standardwerk geschrieben und überarbeitet von Haupt-Autor Fritz J. Häni. Der Berner Oberländer war 32 Jahre Professor für Pflanzenschutz und Agrarökologie an der HAFL in Zollikofen.
Als Co-Autoren arbeiteten Gabriel Popow, Hans Reinhard, Andreas Schwarz und Ueli Voegeli mit. Alle Autoren sind Ingenieur-Agronomen der ETH Zürich.