Antibiotika

Im Visier: Antibiotika-Verbrauch der Veterinärmedizin für die Landwirtschaft

Der 1. Bericht zum «Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin» IS ABV zeigt Zahlen zum Antibiotika-Verbrauch verschiedener Nutztierarten in der Schweizer Landwirtschaft. Dieser Datenberg ist informativ – bringt die Praxis im Moment aber nicht viel weiter.

Von Deborah Rentsch

Publiziert am Dienstag, 18. Januar 2022 10:00

Lesedauer 5 Minuten

Themen Kleinwiederkäuer, Geflügel, Rinder, Schafe & Ziegen, Tiergesundheit, Tierhaltung, Agrarpolitik, Politik

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Ein aufgeklappter Tierarztkoffer, der unter anderem auch Antibiotika enthält.

Wann immer der Tierarzt Antibiotika verschreibt, muss er dies seit 2019 im System erfassen. Die Daten wurden nun erstmals veröffentlicht. (Bild: «die grüne» / Gian Vaitl)

Bei den Milchkühen sind Eutererkrankungen einer der Hauptgründe, weshalb Antibiotika verschrieben wird. (Bild: «BauernZeitung» / Adrian Krebs)

Tabelle zeigt Anzahl Verschreibungen pro Tierart sowie der Prozentsatz an kritischen Antibiotika.

Am häufigsten (mit einem Anteil von 59,2 Prozent) werden kritische Wirkstoffe beim Geflügel verschrieben. Bei Kühen, Schweinen und Kleinwiederkäuern liegt der Anteil um die 10 Prozent. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: Bericht zum Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin)

Balkendiagramm zeigt die Tierzahlen (braun) und Behandlungszahlen (blau) der Rinder in der Schweiz.

Bei den Rindern zeigt sich ein Verhältnis von Tieranzahl (braun) zu Antibiotika-Behandlung (blau) von 2:1. Das bedeutet nicht unbedingt, dass jede 2. Kuh Antibiotika erhält. Manche Tiere müssen zu Heilungszwecken mehrmals Antibiotika nehmen. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Balkendiagramm zeigt die Tierzahlen (braun) und Behandlungszahlen (blau) der Schafe in der Schweiz.

Bei Schafen scheint die Anzahl Tierbehandlungen mit Antibiotika (blau) im Verhältnis zur Anzahl Tiere (braun) gering. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Balkendiagramm zeigt die Tierzahlen (braun) und Behandlungszahlen (blau) der Ziegen in der Schweiz.

Bei den Ziegen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Anzahl Tierbehandlungen mit Antibiotika (blau) scheint im Verhältnis zur Anzahl Tiere (braun) gering. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Balkendiagramm zeigt die Tierzahlen (braun) und Behandlungszahlen (blau) der Schweine in der Schweiz.

Bei Schweinen gibt es pro Stallplatz mehrere Umtriebe im Jahr. Daher wurden bei diesen Tiergattungen die Schlachtzahlen von 2020 (braun) verwendet, um eine Annäherung an die realen Schweinezahlen zu erhalten. Verglichen mit diesen Zahlen, machen die Antibiotika-Behandlungen (blau) nur knapp einen Fünftel aus. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Balkendiagramm zeigt die Tierzahlen (braun) und Behandlungszahlen (blau) des Geflügels in der Schweiz.

Bei Geflügel gibt es pro Stallplatz mehrere Umtriebe im Jahr. Daher wurden bei diesen Tiergattungen die Schlachtzahlen von 2020 (braun) verwendet, um eine Annäherung an die realen Geflügelzahlen zu erhalten. Im Vergleich dazu machen die Antibiotika-Behandlungen (blau) nur gut einen Zehntel aus. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Balkendiagramm zeigt die Behandlungszahlen (blau) der Zuchtfische in der Schweiz.

Bei den Zuchtfischen liessen sich keine Populationszahlen finden. Hier werden daher nur die Anzahl Antibiotika-Behandlungen (blau) aufgeführt. (Bild: Nicole Geiser, Quelle: IS ABV, BFS, Proviande)

Kurz & bündig - Der 1. Bericht zum «Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin» IS ABV ist vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV veröffentlicht worden. - Die Auswertungen im Bericht zum «Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin» beruhen auf Daten, die TierärztInnen 2020 bei ihrer alltäglichen Arbeit erhoben haben. - Absolut werden am meisten Hühner mit Antibiotika…