Grosser Rapsstängelrüssler [IMG 2 3]

Schadbild
Frühling unterhalb der Triebspitze sind weissumrandete Einstichstellen der Eiablage sichtbar. Nach etwa zwei Wochen kommt es zu einer S-förmigen Krümmung der Stängel und bei empfindlichen Sorten platzen diese auf.

Bedeutung des Schadens
Ertragseinbussen bis zu 50 % bei stark geschädigten Pflanzen. In Gebieten mit wenig Raps seltener.

Aussehen 
Käfer (Bild 1) ist 3,5–4 mm lang, grauschwarz mit schwarzen Füssen. NICHT verwechseln mit dem gefleckten Kohltriebrüssler (Bild 2) dieser ist kleiner (2,5–3,5 mm lang) und hat einen hellen Fleck auf dem Rücken. Sein Schaden ist deutlich geringer.

Lebenszyklus 
Die adulten Käfer überwintern im Boden letztjähriger Rapsfelder und fliegen ab Ende Februar bei genügend Bodentemperatur in die Rapsfelder ein. Nach dem 10 bis 14-tägigen Reifungsfrass beginnen die Käfer mit der Eiablage in den Haupttrieb. Dazu stechen sie mit dem Rüssel etwa 1 cm unterhalb der Triebspitze ein und legen die Eier in den Stängel. Die Larven ernähren sich vom Stängelinneren und verpuppen sich später im Boden zu adulten Käfern, die bis zum Frühjahr im Boden bleiben.

Indirekte Bekämpfung 
• Früh schossende standfestere Sorten mit wenig Neigung zum Zerplatzen der Stängel
• Frühe N-Düngung im Frühjahr fördert Raps-Entwicklung
• Pfluglose Bodenbearbeitung der Folgekultur fördert Larvenparasiten

Quellen: 1 & 2

Rapserdfloh [IMG 4]

Schadbild
Kleine Löcher oder Schabstellen im Herbst auf Keimblättern. Im Winter und Frühjahr sind Ein- und Ausbohrlöcher von der Larve an den Blattstielen sichtbar.

Bedeutung des Schadens
Frasschäden an den Blättern durch den Käfer sind nur bei erheblichem Befall gravierend. Schlimm ist der Minierfrass (im Blattstiel) durch die Larve. Wasser dringt in die ausgehöhlten Triebe, wodurch diese bei Frost aufplatzen und auswintern.

Aussehen
3 bis 4 mm grosser Käfer, metallisch blauschwarz glänzend

Lebenszyklus
Der Käfer verbringt den Sommer an feuchten schattigen Orten wie Waldränder, Hecken, Mais, Ökoflächen. Zwischen Mitte September und Ende Oktober dringen sie bei warmem Wetter in die Rapsfelder ein und fressen an den Keimblättern. Nach 10 bis 15 Tagen legen die Weibchen ihre Eier 1 bis 2 cm tief in den Boden. Geschlüpfte Larven bohren sich in die Blattstiele ein und können durch die Frassgänge zum Haupttrieb wandern. Während des Rosettenstadiums können die Larven den Vegetationspunkt zerstören, was zu Wachstumsbehinderungen im Frühling führt. Von Mai bis Juni verpuppen sich die Larven im Boden. Die Jungkäfer fressen an Blättern und Schoten (nicht schädlich), bis sie anschliessend ins Sommerquartier wandern.

Indirekte Bekämpfung
• Eine weite Fruchtfolge
• Bekämpfung Kreuzblütiger Unkräuter
• Neue Rapsparzellen weit weg von Altrapsparzellen anlegen
• Frühe Saat ab Ende August vermindert Frassschäden an Keimblättern, da der Raps nicht mehr im Keimblattstadium ist beim Einflug. Bei frühem Haupteinflug sind diese Felder aber stärker befallen.
• Nützlinge wie Schlupfwespen fördern
• Steinmehl als Schutzschicht für Keimblätter

Quellen: 1 & 2

Rapsglanzkäfer [IMG 5] 

Schadbild
Abgefressene oder durchlöcherte Blütenknospen die vertrocknen und abfallen. Zurück bleiben Stiele ohne Blüten und ohne Schoten.

Bedeutung des Schadens
Ertragsreduktion bis 50 % möglich. Kompensation durch Seitentriebbil- dung, dafür reift der Raps ungleich ab und kann schlecht gedroschen werden. Befall bei kaltem Wetter und später Rapsblüte höherer, da sonst zu wenig Pollen vorhanden sind.

Aussehen
Glänzende schwarze Käfer, 1,5 bis 2,5 mm lang

Lebenszyklus
Käfer überwintern an Waldrändern oder Hecken, bis sie Ende März/ Anfang April, sobald die Tagestempera- turen bei 15 °C liegen, in die Rapsfelder einfliegen. Zuerst nur am Rand. Die Käfer fressen ein Loch in die Blüten- knospen, um an die Pollen zu gelangen, wovon sie sich fast ausschliesslich ernähren. Die beschädigten Knospen vertrocknen und fallen anschliessend ab. Ab Blühbeginn entstehen kaum mehr Schäden durch den Käfer. Nach der Begattung legt das Weibchen seine Eier in ein oder mehrere intakte Blütenknospen. Dazu fressen sie ein kleines Loch in die Knospenbasis. Danach sterben die Altkäfer ab. Die Larven schlüpfen 3 bis 4 Wochen später und ernähren sich vom Pollen. Anschliessend fallen sie zu Boden, wo sie sich zu Jungkäfer verpuppen. Diese bewegen sich im August ins Winterlager.

Indirekte Bekämpfung
• Früh blühende Sorten mit rascher Entwicklung verkürzt empfindliches Stadium von Knospe bis Blüte
• Rübsenstreifen neben Raps entlang von Waldrändern und Hecken, lenken Käfer ab. Müssen kurz nach blüten runtergemulcht werden.
• Nützlinge wie Schlupfwespen und Laufkäfer durch pfluglose Bodenbe- arbeitung, Hecken oder Blühstreifen fördern
• Kaolin-Behandlung
• Mechanisches Käfersammelgerät (Sauger)

Quelle: 1 & 2

Quellen

(1) Buch «Pflanzenbau im nachhaltigen Ackerbau»

(2) www.pflanzenkrankheiten.ch