In diesem Jahr wurde bereits vor Mitte Mai aus Flaach ZH der erste Kraut- und Knollenfäule-Befall gemeldet. Neue Befälle sollten nach wie vor bei der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle oder direkt beim Prognosedienst PhytoPRE gemeldet werden. Mit Hilfe des Prognosesystems PhytoPRE und regelmässigen Feldkontrollen kann der Kupfereinsatz im Bio-Kartoffelbau möglichst gering gehalten werden.
Die Verbreitung der Pilzsporen findet vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit (>90 %) und Temperaturen von 10 bis 14 Grad oder 20 bis 21 Grad statt. Mit vorbeugenden Massnahmen wie «resistenten Sorten wählen» oder «aktive Böden fördern», lässt sich der Krankheitsbefall herauszögern. Die ersten Befallsherde im eigenen Feld sollten von Hand entfernt werden. So wird die Sporendichte in der Luft reduziert.
Kupfer hat eine abtötende Wirkung auf auskeimende Sporen. Um einen Bestand zu schützen, muss bei Infektionsbedingungen ein Belag mit Kupfer auf der Blattoberfläche vorhanden sein. Kupfer muss vorbeugend ausgebracht werden. Es wird empfohlen, vor dem Reihenschluss eine erste Applikation durchzuführen, um die untersten Blätter mit dem Sprühnebel zu erreichen. Da der Spritzbelag mit Regen abgewaschen wird, muss er nach rund 20 mm Niederschlag erneuert werden. Bei tiefem Krankheitsdruck kann mit niedrigen Dosen von 300 bis 400 g Reinkupfer/ha gefahren werden. Bei einem Befall im Bestand oder in unmittelbarer Nähe wird die Menge verdoppelt. Nach Bio-Suisse-Richtlinien dürfen in den Kartoffeln maximal 4 kg Reinkupfer pro Hektare und Jahr ausgebracht werden.