2020 wollen die Schweizer Ölmühlen die Übernahme-Menge von Raps von 91'000 t auf 106'000 t erhöhen. Davon 34'000 t HOLL-Rapsöl mit hohem Ölsäure- und geringem Linolensäure-Gehalt – ideal zum heiss Anbraten, Braten und Frittieren.
Raps substituiert nicht nur das um strittene Palmöl, sondern auch Sonnen blumenöl. Der Chipshersteller Zweifel produziert seit gut zwei Jahren mit Raps- statt Sonnenblumenöl. Vorher bestand das eingesetzte Öl zu zwei Dritteln aus importiertem Sonnenblumenöl.
Jetzt werden nur noch Bio-Chips mit Sonnenblumenöl frittiert. Und zwar aus ausländischer Produktion, weil Bio-Raps und auch Bio-Sonnenblumen nicht in genügender Menge aus der Schweiz beschafft werden könnten.
Sonnenblumenöl hat heute wegen den Aktionen von Coop, Migros & Co. mit billigem ausländischem Sonnenblumenöl ein «billigeres» Image als Rapsöl, das von den Konsumenten auch ernährungsphysiologisch bevorzugt wird.
Und die Landwirte schätzen den Raps, weil bei der Pressung der proteinreiche Rapskuchen entsteht, der optimal in der Tierfutterherstellung eingesetzt wird und fütterungstechnisch gute Eigenschaften aufweist.
Dazu kommt die Swissness-Regelung: Weil die Eigenversorgung mit Sonnen blumen kaum 25 Prozent erreicht, bevorzugen die Schweizer Ölwerke Raps, bei dem die Eigenversorgung gesichert ist.
Die drei Schweizer Ölwerke können auch aus Kapazitätsgründen nicht mehr Sonnenblumenöl pressen. Sie standen 2019 vor der Wahl, 16'000 t Rapsöl mehr und dafür 8000 t Sonnenblumenöl weniger zu pressen – denn Raps braucht nur halb so viel (Press-)Zeit.