In früh gesäten Parzellen wurden vor Ostern bereits erste Behandlungen gegen Unkräuter fällig. Die Wirkung der Bodenherbizide setzt nach Niederschlägen ein. Für die Saaten von der Osterwoche beginnt die Unkrautkontrolle innerhalb von drei Wochen, wobei das Rübenstadium keine zentrale Rolle spielt. Beginnen Sie in jedem Fall zeitgerecht, beim Auflauf der ersten wie auch der nächsten Unkrautwelle mit der Spritzarbeit, damit Unkräuter immer direkt im Keimblatt erfasst werden.
Wer seine Wahl auf eine Smart Sorte gelegt hat, kann beruhigt sein. Bei Einsatz von Conviso One wird die erste Behandlung etwa vier bis fünf Wochen (bei Frühsaaten) nach der Aussaat nötig, dabei können Unkräuter wie Melde (weisser Gänsefuss), Knöteriche oder Hundspetersilie das echte Blatt ausgebildet haben. Von Vorteil ist es, wenn die Oberfläche bei der Behandlung mit Conviso One leicht feucht ist, damit die Wirkung auch über den Boden gehen kann. Ein Zusatz von 1 l/ha Mero (Herbizid-Öl) ist in jedem Fall von Vorteil, weil die Blattwirkung verbessert wird.
Gegen Schnecken ist die Anlage von einfachen Fallen empfohlen. Eine Handvoll Köder (Metaldehyd), an mehreren Stellen im Feld, zugedeckt mit einem Jutesack, zeigt innerhalb von 24 Stunden den Befall an. Falls tote Tiere oder Schleim gefunden werden, ist sofort das ganze Feld mit entsprechenden Ködern zu schützen. Bei Schäden von Erdflöhen gilt das Schadschwellenprinzip. Man wartet, bis 50 Prozent der Rüben eine Erdfloh-Schabstelle aufweisen und löst eine Sonderbewilligung für Pyrethroid bei der kantonalen Pflanzenschutzstelle.
Gegen die grüne Blattlaus wird ab Mai ein Warndienst aufgezogen. Die Produzenten müssen nicht selber auszählen, das machen die Fachleute. Spritzen wird ab Warnaufruf empfohlen. Dazu werden die Produzenten per SMS und BetaSwiss APP gewarnt. Auf Zuckerrübenflächen unter IP-Suisse-Label oder REB M4 ist die Blattlausbekämpfung nur gestattet, wenn sich der Betriebsleiter vorgängig abgemeldet hat.