Heisse Sommertage bedeuten für viele Tierarten eine drastische Belastung und dadurch auch Stress. Die negativen Auswirkungen von Hitzeperioden werden auch bei Mastrindern festgestellt und können sich bis in den Herbst hineinziehen.

Die Folgen von Hitzestress zeigen sich in einem niedrigeren Tageszuwachs und einer schlechteren Homogenität der Herde. Laut Feldstudien leiden die Tiere schon ab einem THI (Temperatur-Luftfeuchtigkeit-Index) von 68 unter Hitzestress. Dieser Schwellenwert wird schon bei 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 53 % erreicht.

Hitzestress führt zu einer instabilen Futteraufnahme bei Mastrindern und ab 25 Grad verringert sich der Futterverzehr deutlich. Es kommt zu Wachstumseinbrüchen bis hin zum Muskelschwund, und in Extremsituationen kann sich die Fleischqualität verschlechtern.

Eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser ist entscheidend, damit die Tiere die Hitze besser ertragen. Auch eine Änderung der Fütterungspraxis kann helfen, wie beispielsweise den Grossteil des Futters am späten Nachmittag oder Abend vorzulegen. Die Erhöhung der Luftzirkulation und das Besprühen von Rindern können zudem wirksame Mittel sein und kühlen auch die Stalloberflächen. Da die Körpertemperatur bei erhöhter Aktivität steigt, ist der Umgang mit Tieren am frühen Morgen oder am Abend hilfreich, um die Hitzebelastung zu verringern. Wenn die Temperaturen tagsüber am höchsten sind, sollte man Tiertransporte oder Behandlungen deshalb vermeiden.