Hühner legen Eier und liefern Fleisch. Dass sie auch vor der Kamera eine gute Figur machen, mag auf den ersten Blick erstaunen. Doch da sind sie, abgebildet in dem Buch, perfekt in Szene gesetzt – und präsentieren ihre Federn, Kämme und Klauen voller Stolz. Die geborenen Models.
68 verschiedene Geflügelrassen wurden für das Buch fotografiert. Dabei gleicht kein Huhn dem anderen. Als Leserin staune ich ob der Vielfalt der Hühner, die vor schwarzem Hintergrund aussehen wie Kunstwerke.
Da erinnert nichts an den Stall, an mögliche Krankheiten, an den Betreuungsaufwand oder an den Mist, der logischerweise auch zu diesen Tieren gehört.
Das Buch feiert die Schönheit der Hühner und das zu Recht. Doch dabei werden Hennen und Hähne aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Das alltägliche Leben der Hühner hat in diesem Buch keinen Platz.
Intelligente Tiere dank kompakt gebautem Hirn
Weshalb nun so viel über diese Fotos geschrieben wurde? Weil sie einen grossen Teil des Buchs ausmachen. Ergänzt werden die Bilder durch Texte rund um das Huhn. Dabei geht es nicht unbedingt um Fakten zum Federvieh, sondern um das Huhn in der Gesellschaft und dessen kulturelle Bedeutung.
Eine der wenigen sachlichen Episoden ist die Geschichte rund um die Intelligenz des Geflügels: Hühner können sich an Dinge erinnern, sind gerissen und tun sich in der Gruppe zusammen, um gemeinsam stärker zu sein – etwa, um den Zaun zum Gemüsegarten niederzudrücken.
Informationen zum Buch
«Hühner – eine Liebeserklärung» von Moreno Monti und Matteo Tranchellini
Gebundene Ausgabe mit 200 Seiten.
teNeues Verlag; 1. Auflage 2020
Fr. 56.90
ISBN 978-3-96171-260-1
Doch wie funktioniert das mit dem verhältnismässig kleinen Gehirn, das sie haben? Die Antwort findet sich im Buch: Die Nervenzellen, sogenannte Neuronen, seien kleiner und dichter gepackt. Ausserdem werden die Neuronen auch saisonal angepasst. So sei im Frühling die Gesangsregion im Gehirn des Hahns grösser.
Zuhinterst im Buch findet sich eine Aufschlüsselung, die zeigt, auf welchem Foto welche Hühnerrasse abgebildet ist.
Auf das Huhn gekommen an der Geflügelschau
Das Buchprojekt wurde von den beiden Fotografen Moreno Monti und Matteo Tranchellini lanciert. Sie leben beide in Mailand und arbeiteten bereits für mehrere Kunstprojekte und Werbekampagnen zusammen.
Beide hatten nicht viel mit Hühnern am Hut. Bis Tranchellini für seinen Hinterhofgarten das passende Huhn suchte. Er besuchte eine Geflügelschau und war fasziniert von der bunten Vielfalt. Der Künstler konnte nicht anders und machte sich mit seinem Berufskollegen Monti an die Inszenierung der Hühner.
Ausfüllen und gewinnen
Vielen Dank für Ihr Interesse. Teilnahmeschluss war der 14. Oktober 2022. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt.