Bücher zum Klimawandel gibt es viele. Die beiden österreichischen Veterinärmediziner Armin Deutz und Johann Gasteiner haben sich in ihrem Werk für einen praxisnahen, pragmatischen Zugang entschieden. Sie liefern Fakten und erklären kurz und knapp, zum Beispiel den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Während das Wetter das kurzfristige Geschehen ist, bezieht sich Klima auf einen Zeitraum von 30 Jahren und mehr.

Die beiden benennen ganz nebenbei ein Grundproblem: «Im Zusammenhang mit dem Klimawandel haben wir Menschen kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.»

Tipps und Checklisten für Landwirte, Jäger und Forstwirte

Klimawandel beschreibt nämlich, wie sich das Wetter im langfristigen Durchschnitt verändert – und was der Anteil des Menschen daran ist. Deutz und Gasteiner gehen nach der kurzen Einführung direkt zu Empfehlungen über: Da Extremwetterereignisse wegen des Klimawandels zunehmen, steigt die Hochwassergefahr. Die Autoren liefern Checklisten für Situationen wie Hochwasser und Hitzetage.

Weil nicht alle Infos in das schmale Buch passen würden, ergänzen QR-Codes die Kapitel: Interessierte finden dann zum Beispiel die aktuelle Waldbrandsituation in Europa oder einen Podcast mit Anpassungsstrategien.

Das Buch richtet sich neben Landwirten auch an Forstwirte und Jäger. Deshalb gibt es auch Tipps, wie Schutzwälder klimafit gemacht werden können, und die Autoren beschreiben die Auswirkungen des Klimawandels auf Wildtiere.

Die Auswirkungen auf Nutztiere und den Krankheitsdruck

Auch Wildtiere leiden unter Hitzestress, genau wie Nutztiere. Der Frage, wie gross die Mitschuld der Wiederkäuer am Klimawandel sei, widmen die Autoren natürlich auch Platz. Die Antwort ist angenehm unaufgeregt und differenziert.

«Klimawandel – was nun?»

Autoren: Armin Deutz undJohann Gasteiner
Gebundene Ausgabe, 128 Seiten, farbig bebildert
Leopold Stocker Verlag
1. Auflage 2024
29.90 Franken
ISBN 978-3-7020-2091-0

Deutz und Gasteiner erklären, wie Wiederkäuer Klimagase produzieren, weisen aber auch auf standortgerechte Landwirtschaft hin. In Österreich macht faserreiches Grundfutter etwa 61 Prozent der geernteten Biomasse aus. Dieses Futter kann vom Menschen nicht direkt genutzt werden.

Gegen Ende des Buchs widmen sich die beiden Veterinäre ihrem «Kerngeschäft» und zeigen mit Infektionskrankheiten einen weiteren beunruhigenden Aspekt des Klimawandels auf. So nehmen Parasiten wie Fadenwürmer oder Zecken zu, da sie von höheren Temperaturen profitieren.

Alle Erreger von Infektionskrankheiten können bei höheren Temperaturen länger überleben. Alte und neue Tierseuchen können sich ausbreiten und zudem zwischen Menschen und Tieren übertragen werden. Bekannt ist die Vogelgrippe; die Autoren beschreiben aber auch Hantavirus-Infektionen, welche die Nieren und Lungen von Menschen befallen können.

 

Mitmachen und gewinnen!

Vielen Dank für Ihr Interesse, Teilnahmeschluss war der 15. September 2024. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt.