Zwischen 1860 und 1970 sind mehrere 100 Berner Bauernfamilien in den Thurgau aus-gewandert. Die bodenständigen und häufig auch frommen Berner halfen dort manch einem heruntergewirtschafteten oder verlassenen Hof zu neuer Blüte. Um 1950 gab es deshalb im Thurgau Schulklassen mit nur drei Thurgauer Schülern, alle andere waren «Eingewanderte» aus dem Kanton Bern.

Der Grund dafür: Mit dem damaligen Berner Erbrecht übernahm der jüngste Sohn den Landwirtschaftsbetrieb. Die älteren Söhne mussten oft als Knechte auf anderen Höfen arbeiten. Darum zogen ab 1900 viele junge Bauern aus dem Bernbiet in den Thurgau. Später wanderten später auch viele Berner Käser in den Thurgau ein.

Es gab aber noch andere Gründe für den Thurgau: Im Kanton Bern hatten die Bauern oft sehr steile, kleine Ländereien, im Thurgau lockten weite Flächen. Einige Berner zogen zuerst in die Innerschweiz, wo die Lebenspartnerinnen aber katholisch waren –weshalb die Berner Giele in den protestantisch geprägten Thurgau weiterzogen.

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Im Buch «Vom Berner Haus ins Thurgauer Haus» erzählen 18 Berner Bauernfamilien und drei Käserfamilien ihre spannenden Familiengeschichten. Menschen und Tiere, Traktoren und Maschinen wurden auf die Bahn verladen oder mit LKW transportiert. Gleichzeitig brachten sie ihre Kultur in den Thurgau. Es wurden Bernervereine gegründet und das Brauchtum mit Folklore und Theater gepflegt.

Zu den «Eingewanderten» zählen auch die Eltern von Landwirt Robert Neuhaus, die 1950 aus dem Bernbiet in den Kanton Thurgau zogen. Mit dem Journalisten Werner Lenzin recherchierte Robert Neuhaus die Auswanderung der Berner Bauern für das reich illustrierte Buch.

Mehr Informationen: www.berner-im-thurgau.ch 

 

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