Peter D. Simpson lebt in England und schreibt seit über dreissig Jahren über (grosse) Traktoren. Seine Faszination für die Riesentraktoren ist ungebrochen. Simpson schreibt im Vorwort, dass zwar viele Marken wieder vom Markt verschwunden seien, er aber geschätzt 95 Prozent der serienmässig produzierten Knicklenker sowie viele Einzelstücke aufgespürt habe.
Die Traktoren-Leistung stieg innert 50 Jahren von 105 PS auf mehr als 600 PS an
Simpson beginnt mit einer historischen Einführung. Darin beschreibt er etwa, dass 1972 der Massey Ferguson 1200 mit 105 PS als enorm kraftvolle Maschine galt. Danach stieg die Leistung extrem an, heute bieten die meisten Hersteller von Grosstraktoren Modelle mit mehr als 600 PS an. Auf die historischen Abriss folgen die Kapitel:
- Zugkraft
- Reifen oder Raupenlaufwerke
- Knickgelenkte Traktoren
- Vollraupen
- Standardschlepper auf Raupen
Simpson befasst sich in «Ultimate Tractor Power» auch mit moderner Technik und mit der Zukunft: Eine übersichtliche Infografik zeigt am Beispiel von IntelliSteer von New Holland, wie die komplett durchdigitalisierte Landwirtschaft aussehen könnte.
Ein reich bebildertes Werk für FreundInnen grosser Maschinen
Simpsons Herz schlägt aber weniger für die supermodernen Traktoren, die ohne Mensch funktionieren. Mit viel Liebe zum Detail schreibt er über riesige, alte Traktoren wie die ACO-Traktoren, die mehr als 30 Jahre in Südafrika im Einsatz waren. Neben den bekannten Marken wie John Deere, Fendt, Case IH und Claas stellt Simpson auch Fahrzeuge von Marken wie Waltanna vor.
Diese Vollraupen-Traktoren stammen aus Australien und wurden von James Nagorcka entwickelt. Da er für seine Farm an der Westküste einen Traktor mit mehr Leistung benötigte, baute er 1973 kurzerhand seinen ersten allradgetriebenen Knicklenker. Die Produktion wurde 1989 eingestellt, doch Waltanna entwickelte sich zu anerkannten Institution für Gummiraupen-Systeme.
«Ultimate Tractor Power»
von Peter D. Simpson
Gebundene Ausgabe, 232 Seiten
Landwirtschaftsverlag Münster
1. Auflage 2023
ISBN 978-3-7843-5762-1
54.90 Franken
In diesem Detaillierungsgrad bewegt sich das ganze Buch: Auf fast 200 Seiten lernen LeserInnen viel Neues über Knicklenker und Raupen, sehen die Fahrzeuge im Einsatz und können technische Daten vergleichen.
Besonders beeindruckend ist, dass Simpson sogar bei einem eigentlich verschollenen Knicklenker so lange hartnäckig geblieben ist, bis er ein Bild gefunden hat. Denn der Hesston-Traktor, 1976 gebaut, blieb ein Einzelstück: Der Prototyp mit 360 PS und Zwillingsreifen an beiden Achsen erfreute zwar das Marketingteam. Doch die Rezession in den USA führt zur Schliessung der Firma, Fiat übernahm und vertrieb die eigene Traktorlinie unter dem Namen Hesston. Der Prototyp wurde verschrottet – doch das einzige existierende Werbefoto konnte Peter D. Simpson aufstöbern und abdrucken.
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