Die Lagerfähigkeit der Kartoffeln wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von den Witterungsbedingungen während der Vegetationsperiode, den Erntebedingungen und der Lagertechnik. Um die Lagerfähigkeit zu maximieren, müssen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung im Lagerraum genau kontrolliert und reguliert werden. Zudem gibt es Unterschiede zur Lagerfähigkeit der verschiedenen Sorten, wobei gewisse Sorten frühe Keimbildung und danach Qualitätsabbau aufweisen.

Die späte Ernte 2024 bei nassen Bedingungen mit höherem Erdbesatz erhöht das Lagerrisiko. Zudem herrschte während der stressigen Vegetationsphase ein enorm hoher Krankheitsdruck mit Kraut- und Knollenfäule. Die Anforderungen an die Lagertechnik und der Aufwand der Lagerbetreuung steigen, da die Wundheilung durch den erhöhten, teils sehr nassen Erdbesatz verlangsamt wird. Durch diese Faktoren steigt die Gefahr von Fäulnis und frühzeitiger Keimung während der Lagerung.

Das Übernahmesystem der Branche sieht eine definitive Übernahme der Kartoffeln erst nach Abverkauf vor. So bleibt ein Teil der Lagerrisiken beim Produzenten. Mit moderner Lagertechnik, hohem Personalaufwand und transparenter Kommunikation zwischen Lagerhalter und Produzent wird möglichst für jede Kartoffel ein optimaler Verkaufskanal bestimmt. Damit versucht der Handel, das Qualitätsrisiko der Produktion auch in den schwierigen Jahren zu übernehmen.