Ventilatorleistung
Der Lüfter muss eine der Heustockgrösse angepasste Leistung haben. Nur so wird das Futter ausreichend und gleichmässig belüftet. Ist der Lüfter zu stark, kann dies zu «Kaminbildung» führen, weil der Luftdruck zu hoch ist. Im umgekehrten Fall, wenn der Lüfter zu schwach ist, wird das Futter nicht ausreichend auf der ganzen Höhe belüftet.
Lüfter sollten mit einem Frequenzumformer ausgestattet werden. Dies ermöglicht, die Lüfterleistung so anzupassen, sodass stets die richtige Luftmenge in den Heustock gelangt. Denn beim Trocknen der ersten Schnitte braucht es weniger Leistung als gegen Ende Saison, wenn der Heustock voll ist. Dafür sollte zu Beginn der Einfuhr der Lüfter mit voller Leistung laufen, wenn das Futter noch sehr feucht ist (maximale Luftmenge). Gegen Ende der Trocknungszeit kann die Lüfterleistung gedrosselt werden. Somit kann Strom gespart werden und die Luft fliesst langsamer durch den Heustock, wodurch sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Rosthöhe
Die Rosthöhe im Heustock sollte mindestens 50 cm betragen. Luft geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Ist der Rost zu tief, entsteht mehr Luftdruck unter den Rosten und die Luft verteilt sich ungenügend. Somit dringt die Luft durch Öffnungen mit geringerer Futterdichte und bildet sogenannte «Kamine». Stellen mit viel Futter werden dann nicht ausreichend belüftet, weil die Luft durch die Kamine verloren geht.
Heustockgrösse
Es ist sinnvoller, neben grossen Heustöcken auch kleinere zu bauen. Der Vorteil: Bei schlechtem Wetter hat man eine schlagkräftigere Anlage. Dann können einige Stöcke der Trocknung dienen und andere als Lager. Somit müssen auch nicht alle Stöcke zwingend mit einem Lüfter ausgestattet werden. Das Futter kann unmittelbar nach der Trocknung auf den Lagerstock umgeschichtet werden, damit der Trocknungsstock wieder frei ist für die nächste Einfuhr.
- Gemäss Agroscope sollte mit 6 bis 10 m2 Heustockfläche pro GVE gerechnet werden.
- Bei rechteckiger Form sollte das Verhältnis Breite zu Länge maximal 1 : 2 betragen.
Grundsätzlich gilt, dass grosse Heustöcke auch grosse Lüfter, grosse Öfen, grosse Entfeuchter und viel Dachfläche brauchen. Das bedeutet auch höhere Investitions- und Trocknungskosten. Deshalb sind kleinere Heustöcke sowohl vom Management her als auch kostentechnisch sinnvoll – auch auf grossen Betrieben.
Heustockhöhe
Ein Heustock sollte nicht höher als 5 Meter sein. Bei höheren Heustöcken entsteht ein hoher Luftdruck unter dem Stock, was zum einen für den Lüfter problematisch sein kann und zum anderen in einer schlechten Luftverteilung resultiert. Pro Einfuhr sollte das frische Futter jeweils nicht höher als 1 bis 2 Meter aufgeschichtet werden, um eine ausreichende und schnelle Trocknung erzielen zu können.
Warmluft
Die Trocknung mit Warmluft ist wirksamer als diejenige mit Kaltluft. Damit die Futterqualität des Belüftungsheus erhalten bleibt, ist es optimal, wenn das Futter innert drei bis vier Tagen trocken ist. Dazu braucht es auch eine schlagkräftige Anlage, die zur Grösse des Heustocks passt.
Richtwert: Pro Quadratmeter Heustock braucht es mindestens 1,2 Kilowatt Leistung der Heizung, um die Luft um 10 Grad erwärmen zu können. Das heisst, die Heizungsleistung muss der Heustockgrösse angepasst sein. Ist die Heizungs-anlage im Vergleich zum Heustock zu klein, kann die Luft nur um wenige Grad erwärmt werden. Somit kann die relative Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend heruntergesetzt werden.
Folglich ist der Effekt gegenüber Kaltluftbelüftung nicht ausreichend, wodurch bei schlechtem Wetter nicht effizient genug getrocknet werden kann.
Weitere Infos zum Bau eines Heustocks und zur Auswahl des Trocknungssystems:
www.diegruene.ch/heustock-bauen