Es regnet viel weniger Schwefel als noch vor 30 Jahren, da weniger Schwefeldioxid in den Abgasen ist. Der Ertrag der Kulturen wurde gesteigert, was einen höheren Schwefelbedarf mit sich bringt. Schwefel ist wichtig für die Proteinsynthese und beeinflusst den Rohproteingehalt der Pflanze.

Pro dt TS und Hektare benötigt eine Wiese rund 0,25 kg Schwefel. Bei einem Ertrag von 100 dt TS/ha also 25 kg Schwefel. Pro Nutzung ergibt dies einen Bedarf von 6 bis 10 kg Schwefel/ha. Im Boden wird der Schwefel in verschiedenen Formen gespeichert, die Pflanze kann ihn aber nur als Sulfat-Ion aufnehmen. Die Umwandlung erledigen Mikroorganismen im Boden. Im Frühling ist die Aktivität der Mikroorganismen wegen der tieferen Temperaturen reduziert, weshalb der Schwefel schlecht mineralisiert wird, und Mangelsymptome können auftreten. Bei einem Schwefelmangel werden die jüngeren Blätter der Pflanzen hellgrün bis gelblich. Zudem wird das Wachstum der Pflanze gestört und es gibt Ertragseinbussen.

Schwefelbedarf eruieren und mineralisch oder organisch düngen

Damit die Pflanzen im Frühling genügend Schwefel erhalten, kann vor dem ersten Schnitt der Schwefel in Form von Kunstdünger gegeben werden. Um die Wirkung des Schwefels zu kontrollieren, kann ein Düngefenster angelegt werden. Dabei wird ein Teil der Parzelle nicht mit Schwefel gedüngt, womit beurteilt werden kann, was die Schwefeldüngung gebracht hat.

Der Schwefelgehalt der Gülle liegt zwischen 0,1 bis 0,5 kg/m3. Der Gülle kann elementarer Schwefel hinzugefügt werden. Der Schwefelbedarf kann anhand der Tabelle im Merkblatt abgeschätzt werden (siehe Link). Eine weitere Möglichkeit ist, eine Bodenanalyse mit Schwefelmessung (S-min) zu machen.

Tabelle für Schwefelbedarf beim Gras