Wiesen und Weiden mit lückiger Grasnarbe (Fahrspuren, Tritt- oder Mäuseschäden) oder unbefriedigender botanischer Zusammensetzung sollten im Frühjahr rechtzeitig mit einer Übersaat hinsichtlich Ertrag und Qualität verbessert werden. Sonst können sich unerwünschte Pflanzen wie Gemeines Rispengras, Weiche Trespe, Löwenzahn oder Blacken ausbreiten und den futterbaulichen Wert des Bestandes vermindern.

Die Mischungswahl orientiert sich am Pflanzenbestand und am Standort. Nebst speziellen Übersaatmischungen sind auch einzelne Sorten (z. B. Reinsaat mit Englischem Raigras) möglich.

Folgende Aspekte sind zu beachten:

  • Frühlingsübersaaten – vor oder nach der ersten Nutzung – profitieren von vorhandener Bodenfeuchtigkeit.
  • Verfilzte Bestände (z. B. mit Gemeinem Rispengras) sollten ein- bis zweimal gestriegelt werden (grössere Mengen an ausgestriegeltem Material abführen).
  • Drillsaat in 1 bis 2 cm Tiefe oder Breitsaat (Letzteres fördert Wiesenrispengras und Klee, besonders Weissklee).
  • Übersäte Flächen immer walzen, um Bodenkontakt zu sichern.
  • Übersaaten nicht düngen.
  • Erster Schnitt bereits 3 bis 4 Wochen nach der Saat, damit die Keimlinge wiedergenug Licht bekommen.

Der Erfolg einer Übersaat zeigt sich meist erst nach 2 bis 3 Jahren. Mehrmaliges Übersäen ist oft notwendig. Entscheidend ist, die Ursachen für den schlechten Pflanzenbestand zu erkennen und zu beheben, um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen.