Unterdessen wurde bereits viel Getreide und Raps geerntet und auf vielen Feldern steht die Ansaat der Kunstwiese an. Folgende Tipps sollen helfen, dass diese erfolgreich sein wird:

Eine Saat vor einer unmittelbar erwarteten längeren Trockenheitsphase lohnt sich nie. Es ist häufig besser, ein paar Wochen abzuwarten, bis genug Niederschlag prognostiziert ist.

Vor der Saat die Stoppeln zweimal flach bearbeiten

Beim Äugsteln sind pfluglose Ansaatverfahren dem Pflug vorzuziehen, da so der Boden weniger austrocknet. Empfohlen wird, die Stoppeln vor der Saat mindestens zweimal flach zu bearbeiten, das erste Mal etwas tiefer und das zweite Mal etwas flacher. Damit werden Ausfallgetreide und Unkräuter in Schach gehalten. Nach Raps ist es hingegen besser, zuerst die Welle mit spontan keimendem Ausfallraps für einen einmaligen Durchgang abzuwarten.

Vom Verfahren «Grubbern-Eggen-­Säen-an-einem-Tag» wird grundsätzlich abgeraten. Bezüglich Saattechnik bietet die Breitsaat zwar die besseren Voraussetzungen für eine optimale Raumausnützung als die Drillsaat. Beim Äugsteln ist die Drillsaat aber auflaufsicherer, da das Saatgut besser vor Trockenheit geschützt ist.

Der Aufwand für eine Kunstwiese lohnt sich

Optimal ist eine Saatgutablage in 1 bis 2 cm Tiefe. Durch flache Saaten werden die Leguminosen und die Wiesenrispe bevorzugt, bei tieferen Saaten die meisten Gräser. Die angegebene Saatmenge sollte eingehalten werden, da eine veränderte Saatmenge die Anteile der einzelnen Arten im Bestand wesentlich verfälschen kann.

Besonders wichtig bei Sommer­ansaaten ist anschliessend eine gute Rückverfestigung des Saatbetts, damit der kapillare Wasseraufstieg gewährleistet ist und somit das Risiko von Trockenheitsschäden nach der Saat verringert wird.

Es lohnt sich, bei der Kunstwiesenansaat den gleichen Aufwand wie für eine Ackerkultur zu betreiben. Wenn sich der Bestand schlecht entwickelt, bezahlt man dies unter Umständen mit Minderertrag und Futterqualitätseinbussen während mehreren Jahren!