Auf Alpen können in kurzer Zeit viele Niederschläge fallen und es gibt – wenn man 2018 einmal vergisst – sehr nasse Sommer. «Wir lassen unsere Kühe dann weniger raus», sagen Meinrad Koch von der Alp Soll und Bruno Signer von der Potersalp im Alpstein-Gebiet.
Bei viel Regen bleiben die Kühe über Nacht im Stall
Im Appenzellerland sind die Niederschläge besonders hoch. Im Sommer liegen sie im Durchschnitt bei 230 mm pro Monat. Hat es viel geregnet, lassen die Alpbauern die Kühe in der Nacht im Stall und – wenn nötig – erst gegen Mittag raus.
Dies ist nur möglich, wenn die Alpställe den Tieren genügend Platz bieten und genügend Streue- und Dünger-Lagerraum vorhanden sind. Das Einstallen wird auch durch das Futterangebot beschränkt. Ist nur wenig Gras vorhanden, brauchen die Kühe mehr Zeit, um genügend Futter von der Weide aufzunehmen. Die Tiere können dann weniger lange im Stall bleiben.
Ein Vorteil der Alp- gegenüber den Talweiden ist, dass die Alpweiden grösser sind und extensiver beweidet werden. Die Kühe belasten deswegen den Boden oft weniger stark. Allerdings sind die ertragreichen Weiden, die oft in Stallnähe liegen, dem Tritt der Kühe stärker ausgesetzt. Man dürfe die Kühe nicht warten lassen, wenn sie zurück in den Stall wollen, sagen die erfahrenen Älpler.
Ob Trittschäden vorkommen, hängt immer auch stark von der Bodenbeschaffenheit und der Topografie ab. In Mulden und an lehmigen Orten staut sich das Wasser.
Im Herbst reparieren die erfahrenen Älpler Trittschäden
Sowohl Meinrad Koch als auch Bruno Signer legen Wert darauf, die Trittschäden im Herbst so gut als möglich zu «reparieren». Dazu walzen sie den Boden platt oder fahren einfach mit den Traktorpneus über die Löcher, welche die Kühe mit ihren Klauen gemacht haben.
«Das hilft gegen die Verunkrautung vor allem mit Blacken und beugt Klauenerkrankungen vor», sagt Koch. Lässt man den Boden, wie er ist, dann gibt es spitze Klumpen oder es stehen Steine ab, die zu Klauenverletzungen führen.