Es sieht unschön aus: Abszesse, die am Kopf, Hals oder auch am Euter auftreten und schliesslich aufplatzen. Diese Abszesse sind Symptome der Pseudotuberkulose.
Von der Krankheit betroffen sind vor allem Ziegen, aber auch Schafe. In der Schweiz ist die Pseudotuberkulose weit verbreitet.
Film über die Pseudotuberkulose klärt auf
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Im Film «Pseudotuberkulose bei Schafen und Ziegen» erklärt der Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK zusammen mit dem Tiergesundheitsdienst Tirol alle Aspekte der Pseudotuberkulose bei Ziegen und Schafen.
Tiere bleiben lebenslang von Krankheit befallen
Die Pseudotuberkulose ist eine ansteckende und unheilbare Krankheit. Eine medizinische Behandlung sei nicht möglich, heisst es beim BGK. Im Gegenteil: Die Tiere bleiben lebenslänglich befallen und es können sich immer wieder Abszesse bilden. Nebst den unhygienischen Abszessen ist die Leistung der Tiere reduziert und in seltenen Fällen kann Pseudotuberkulose zum Tod der Ziegen oder Schafe führen.
Um die Pseudotuberkulose im eigenen Bestand auszurotten, bleibt nur eines übrig: «Längerfristig ist die Ausmerzung befallener Tiere der einzige Weg», sagt Thomas Manser vom BGK. Mit dem Sanierungsprogramm unterstützt der BGK TierhalterInnen beim Ausrotten der Krankheit.
Sanierung des Betriebs bedeutet Ausmerzung
Konkret werden die offensichtlich betroffenen Tiere ausgemerzt und anschliessend Blutuntersuchungen aller Tiere über 6 Monate gemacht (Antikörper-Nachweis im Blut). So werden die serologisch-positiven Tiere erkannt und können anschliessend ausgemerzt werden. Es folgen wiederholte Blutuntersuchungen, bis die ganze Herde serologisch negativ ist.
Nach der Sanierung erhält der Betrieb den Status «serologisch Pseudotuberkulose-frei». So sind Tierzukäufe und -Verkäufe zwischen getesteten Betrieben möglich und eine erneute Einschleppung kann verhindert werden.
Aktuell beteiligen sich in der Schweiz 283 Ziegenbetriebe am Sanierungsprogramm. 251 Betriebe tragen bereits den Status «serologisch Pseudotuberkulose-frei».
Der Erreger der Pseudotuberkulose
Der Erreger der Pseudotuberkulose ist das Bakterium Corynebacterium pseudotuberculosis. Das Bakterium siedelt sich in den Lymphknoten an und vermehrt sich dort. Es produziert einen Giftstoff, der das Gewebe auflöst und Abszesse verursacht. Wenn die reifen Abszesse aufplatzen, tritt Eiter aus, der die Erreger enthält. In der Umwelt können diese Erreger mehrere Monate überleben. Die Ansteckung geschieht in erster Linie über diesen Eiter, möglich ist dies aber auch über kontaminierte Milch oder das Kolostrum.
Quelle: Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK