Mit dem Weidestart wird auch die Parasitenproblematik bei Kleinwiederkäuern wieder aktueller. Um Resistenzbildungen zu vermeiden, sollen Entwurmungspräparate nur eingesetzt werden, wenn es wirklich notwendig ist.
Zu einer selektiven Entwurmung gehört eine gezielte Beprobung der Tiere. Dazu wird die Herde zum Beispiel nach Gesundheitszustand und Alter unterteilt. In jeder Gruppe wird von max. fünf Tieren eine Sammelkotprobe entnommen. Nach Analyse der Kotprobe wird entschieden, welche Tiere entwurmt werden müssen und mit welchem Präparat.
Ganzherdenentwurmungen sollen vermieden werden, da bei unvollständiger Wirksamkeit des Präparats das Risiko einer Resistenzbildung besteht. Ziel der selektiven Entwurmung ist, dass ein Teil der Parasitenpopulation nicht mit dem Wirkstoff in Kontakt kommt. So wird verhindert, dass nur die resistenten Würmer überleben und sich vermehren – die Resistenzbildung wird verlangsamt.
Im Wechsel mit Rindern oder Pferden
Auch das Weidemanagement spielt eine wichtige Rolle. Falls möglich, sollen auf den Parzellen Weide- und Schnittnutzung kombiniert werden, damit der Entwicklungszyklus der Parasiten unterbrochen wird. Die Tiere sollen die Weiden nicht zu tief abfressen, da sich die infektiösen Larven häufig im unteren Bereich der Pflanzen ansiedeln.
Ebenso gut eignen sich Wechselweiden mit anderen Tierarten. Da viele Magen-Darm-Parasiten wirtsspezifisch sind, können sie sich in anderen Tierarten nicht vermehren. Eine Wechselweide mit Rindern oder Pferden ermöglicht es, den Parasitendruck bei allen beteiligten Tierarten zu reduzieren.