Auf den meisten Betrieben dauert es noch eine Weile, bis die Ablammsaison losgeht. Damit Aue und Lamm nach der Geburt fit sind, kann bereits in den letzten Trächtigkeitsmonaten einiges unternommen werden.
Aufgrund des starken Wachstums der Föten in den letzten beiden Trächtigkeitsmonaten verringert sich das Futteraufnahmevermögen der Auen um bis zu 20 Prozent. Für den Nährstoffbedarf sind das Lebendgewicht der Aue, die Anzahl Föten und der Trächtigkeitsmonat massgebend.
Bei zwei und mehr Föten ist der Energiebedarf im 5. Trächtigkeitsmonat rund 80 Prozent höher als zu Beginn der Trächtigkeit. Die Energieversorgung muss dem erhöhten Bedarf angepasst sein, aber die Tiere dürfen nicht überfüttert werden. Eine Überfütterung führt besonders bei Einlingsträchtigkeiten häufig zu Schwergeburten, weil die Lämmer sehr gross werden.
Ähnlich der Ketose, aber bereits zum Ende der Trächtigkeit
Werden die Auen während der Trächtigkeit mit Energie unterversorgt, steigt das Risiko einer Trächtigkeitstoxikose. Diese Stoffwechselstörung ist der Ketose der Kühe sehr ähnlich, nur tritt sie bei Schafen bereits gegen Ende der Trächtigkeit auf. Besonders gefährdet sind Muttertiere mit Mehrlingsträchtigkeiten. Betroffene Tiere fressen zuerst weniger und der Nährzustand verschlechtert sich. Später sondern sich die Tiere ab, gehen schwankend und liegen schliesslich fest. Bei zu später oder ausbleibender Behandlung sterben die meisten Tiere.
Um der Weissmuskelkrankheit der Lämmer vorzubeugen, muss insbesondere die Zufuhr von Selen und Vitamin E sichergestellt werden.