Werden Rinder Tag und Nacht auf der Weide gehalten, muss die Versorgung der Tiere zum Teil auf andere Weise erfolgen als im Stall. Den Rindern sollte rund um die Uhr ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung stehen sowie Schattenplätze für heisse Tage, an die sie sich zurückziehen können. Gegen lästige Fliegen kann ein Insektenschutz aufgetragen werden.
Ebenso wie im Stall muss auch auf der Weide die Mineralstoffversorgung sichergestellt werden. Der Bedarf ist je nach Weide unterschiedlich und hängt unter anderem vom Grasbestand und der Höhenlage ab.
Eines gilt jedoch für alle Weiden: Der Natriumgehalt ist im Grundfutter immer sehr tief und für die Bedarfsdeckung nicht ausreichend. Daher sollten die Tiere ständigen Zugang zu Viehsalz haben. Auch Spurenelemente müssen ergänzt werden. Dies kann als einmalige Gabe in Form eines Bolus erfolgen oder mit Leckschalen. Im Frühling und Herbst sollte auch der reduzierten Menge Magnesium im Gras Beachtung geschenkt werden.
Immunität im ersten Weidejahr entwickeln
Rinder müssen im ersten Weidejahr eine Immunität gegen Magen-Darm-Nematoden entwickeln. Um den Parasitendruck bei Jungrindern zu minimieren, ist es sinnvoll, diese mit bereits geweideten Rindern zu gruppieren, da die infektiösen Larven sich so weniger gut entwickeln.
Die gleiche Wirkung hat die abwechselnde Beweidung mit Kühen, älteren Rindern oder Pferden. Generell gilt, dass der Parasitendruck auf Standweiden höher ist als auf Umtriebsweiden.