Den Grund für das Umrindern zu finden ist nicht immer leicht, da es viele verschiedene Faktoren gibt, die den Besamungserfolg beeinflussen. Ein wichtiger Faktor ist der richtige Besamungszeitpunkt oder besser gesagt Besamungszeitraum. Dieser ist 12 bis 24 Stunden nach Beginn der Hauptbrunst, also nach der ersten Duldung.
Um den richtigen Besamungszeitraum zu erkennen, ist wiederum eine genaue Brunstbeobachtung entscheidend. Ausgeprägte Brunstsymptome vereinfachen die Beobachtung. Diese können reduziert sein, sei es durch Beschwerden an den Klauen oder durch ungünstige Haltungsbedingungen. So reduzieren zum Beispiel rutschige Böden die Sprunghäufigkeit.
Angepasste Fütterung, um den Embryo zu versorgen
Die Fütterung ist für den Besamungserfolg ebenfalls von grosser Bedeutung. So ist eine ausreichende Energieversorgung sehr wichtig. Nur so kann sich der Embryo einnisten. Dies ist vor allem bei Milchkühen mit hohen Leistungen zu beachten, da hier das Energiedefizit höher ist.
Auch die Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen muss stimmen. So kann beispielsweise ein Mangan-, Kupfer- oder Selenmangel für eine schlechtere Fruchtbarkeit sorgen. Auch die bedarfsdeckende Versorgung mit Viehsalz ist sehr wichtig, da ein Natriummangel ebenfalls die Fruchtbarkeit reduziert.
Viele weitere Faktoren der Fütterung begünstigen den embryonalen Frühtod, wodurch es zum Umrindern kommt: zu hohe Harnstoffwerte, Schimmelpilze (beispielsweise im Silo), stark mit Erde verunreinigtes Futter, Biofilm im Wasser oder auch nitrathaltiges Wasser.