Erkrankungen der Atemwege werden bei Kälbern zu allen Jahreszeiten häufig beobachtet. Verschiedene Faktoren können diese Erkrankungen verursachen. Eine der Hauptursachen ist jedoch das Klima in den Kälberställen. Besonders im Sommer sollte die Temperatur nicht zu hoch sein.
Zum Stallklima gehören aber nicht nur die Lufttemperatur, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit und die Konzentration von Schadgasen. In den Ställen bilden sich schädliche Gase, die bei schlechter Luftzirkulation nicht richtig abgeführt werden können. Wenn die Gaskonzentration einen bestimmten Grenzwert überschreitet, beeinträchtigt dies die Gesundheit der Tiere.
Ein Beispiel für ein Gas, welches für die Tiere schädlich ist, ist Ammoniak. Dieses bildet sich auf der Oberfläche der Einstreu bei Mikroorganismen, die Kot und Urin bearbeiten. Wenn die Konzentration zu hoch ist, werden die Schleimhäute der Atemwege geschädigt, was im Extremfall zu einer Lungenentzündung führen kann. Daher ist es wichtig, ein gutes, stabiles Klima zu erhalten und eine Anhäufung dieser schädlichen Gase zu vermeiden. Zudem kann der Antibiotika-Einsatz vermieden werden, wenn weniger Tiere krank werden.
Heute werden viele Kälber noch immer unter ungünstigen Bedingungen gehalten, weil die Ställe selten speziell für sie gebaut werden. Sie werden häufig dort gehalten, wo gerade Platz ist. Ein schlechter Start ins Leben eines Aufzuchtkalbes kann sich langfristig auf seine Milchproduktion auswirken.