Der Name ist Programm: Zum 1. «Alpen.Gipfel.Europa» hatte das «Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt» auf die Firstalm am Tegernsee (1325 m ü. M.) eingeladen. 200 Vertreter aus Politik, Verbänden, Wissenschaft, Naturschutz und Tourismus in Deutschland, Österreich, Südtirol (I) und der Schweiz waren gekommen.
Die Bergbauern und Landwirtschaftsverbände kritisierten die Zunahme des alpinen Tourismus, die Veränderungen durch den Klimawandel, komplizierte Gesetze und die Ausbreitung der Grossraubtiere. Unter diesen Umständen sei die wertvolle Kulturlandschaft im Alpenraum langfristig nicht zu erhalten.
Die Bergbauern machen den Alpentourismus erst möglich
Bergbauern haben die alpine Berglandschaft in vielen Generationen zur Kulturlandschaft gemacht. «Wird die Bewirtschaftung durch die Berglandwirte eingestellt, wachsen die Almen zu und sind nicht mehr begehbar», warnte Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. «Der Wald breitet sich aus und die Artenvielfalt geht verloren. Das würde auch den Wegfall des Tourismus bedeuten.» Der Bayerische Bauernverband BBV mit Sitz in München vertritt 145'000 Mitglieder, davon über 100'000 aktive Landwirte.
«Ohne Berglandwirtschaft stirbt nicht nur der Tourismus, mit ihm auch die lokale Wirtschaft», ergänzte Leo Tiefenthaler vom Südtiroler Bauernbund. Der Südtiroler Bauernbund SBB mit Sitz in Bozen vertritt und über 21'000 Landwirtschaftsbetriebe.
Der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig legte Zahlen auf den Tisch: «Zwei Drittel der österreichischen Landwirtschaft sind Alpengebiet, im Tirol zum Beispiel werden 60 Prozent der Tiere auf den Almen gesömmert. Ohne diese Almen wäre unser Tourismus nicht vorstellbar.» Österreich investiert deshalb jährlich 90 Mio Euro in die Almwirtschaft.
Schweizer Politiker und Verbände glänzen durch Abwesenheit
Aus Deutschland, Österreich und dem Südtirol (I) reiste das Spitzenpersonal von Politik und Landwirtschaftsverbänden auf die Firstalm. Unter den vielen hochkarätigen Teilnehmern Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Die Schweizer Politiker und Verbandsspitzen fielen dagegen durch ihr Abwesenheit auf. Einziger Vertreter war Thomas Roffler, SVP-Kantonsrat und Präsident des Bündner Bauernverbandes BBV.