Mit welchen Kosten sollte ich rechnen?

Marco Bolt: Es fallen die Alpungskosten an. Für Kälber unter einem Jahr betragen diese durchschnittlich Fr. 1.20 pro Tag und steigen an bis zu Fr. 2.30 pro Tag für Rinder, die älter als zwei Jahre sind. Hinzu kommen Transportkosten, die je nach Strecke bis zu Fr. 50.– pro Tier und Weg ausmachen können.

Es empfiehlt sich sehr, dass der Tiereigentümer Rega-Familiengönner ist (Fr. 70.– pro Jahr), um die Kosten bei der Bergung von verletzten oder toten Tieren abzudecken. Weitere Kosten können für die Tierversicherung und die Parasitenvorsorge anfallen.

Was sollte ich aus Sicht der Tiergesundheit beachten?

Grundsätzlich hat die Alpung einen positiven Einfluss auf das Jungvieh. Gealpte Rinder wachsen zu robusten, gesunden Kühen heran. Kälber sollten möglichst früh vor dem Alpsommer ans Weiden gewöhnt werden, wobei eine gute Körperkondition im Fokus steht. Zudem sollten Alpvorgaben, wie zum Beispiel die Impfung gegen Rauschbrand oder wie die Besamung erfolgt (Mitlaufen eines Stiers oder KB), abgeklärt werden. Über späte Trächtigkeiten (mögliche Abkalbungen) sollte man das Alppersonal informieren.

Wichtig: Bei Schäden auf der Alp wie Krankheit, Absturz, Stein- oder Blitzschlag haftet der Tierhalter oder seine Versicherung. Entsteht ein Schaden infolge Fahrlässigkeit der Alp, haftet die Alp respektive der Bewirtschafter der Alp.

Wie kann ich mein Jungvieh auf die Sömmerung vorbereiten?

  • Anlernen an die Weide, damit Zäune und die Futteraufnahme auf der Weide bekannt sind. Nicht ausreichend angelernte Tiere bereiten in der Anfangszeit grosse Probleme und zeigen den ganzen Sommer unzureichende Futteraufnahme. Dadurch ist die Gewichtszunahme unbefriedigend.

  • Klauenpflege idealerweise ein bis zwei Monate vor Alpauftrieb.

  • Parasitenvorsorge und Entwurmen.

  • Guter Sozialkontakt mit Menschen ist wichtig. So wird die Tierkontrolle und -behandlung einfacher für das Alppersonal.

  • Nur Kälber alpen, die ausreichend fit sind, genügend Milch bekommen haben und gut abgetränkt sind.