Sechs Jahre nach der letzten Durchführung 2017 konnte die grösste Pflanzenbau-Veranstaltung der Schweiz wieder durchgeführt werden: die Feldtage 2023 der Fenaco-Tochterunternehmen Landor, UFA-Samen und Agroline. Über 7000 LandwirtInnen und Interessierte besuchten Mitte Juni die mit 16 ha grösste Pflanzenbau-Veranstaltung der Schweiz in Kölliken AG.
Insgesamt waren die Feldtage 2023 ein interessanter Anlass, um Neuigkeiten im Acker- und Futterbau zu sehen, aber auch die neuesten Maschinen der Landtechnik. Daneben waren die Feldtage wieder ein grosser Treffpunkt auf freiem Feld. Ein Ort für Diskussionen unter Freunden, für Beratungsgespräche und geselliges Beisammensein.
Die Drohnen der «Agrarpiloten» sind schneller als jeder Traktor
Eine der vielen Attraktionen waren die «Agrarpiloten» von David Aebi, die auch schon Untersaaten mit der Drohne effizient und bodenschonend aussäen können. Mit einer Streubreite von sechs Metern in 10 Minuten Flugzeit eine Hektare! Siehe auch unsere Reportage www.diegruene.ch/agrarpiloten
Die Feldtage zeigen neue Anbaumöglichkeiten im Praxisvergleich
Für viele BesucherInnen aus der Praxis standen aber die Anbauversuche im Vordergrund. Nebst neuen und bewährten Sorten konnten die LandwirtInnen auch unterschiedliche Anbautechniken vergleichen. Gezeigt wurden Kulturen wie Hafer, Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben, Raps sowie verschiedene Brot- und Futtergetreide.
Versuchsflächen mit Weizen, Dinkel, Hafer, Ackerbohnen und Eiweisserbsen zeigten die Möglichkeiten für Bio-Landwirtinnen und -Landwirte auf. Auf besonderes Interesse stiessen die resistenten Kartoffelsorten mit und ohne Bewässerungen im Praxisvergleich. Das Blütenfeuerwerk der Wildblumen-Parzelle von UFA-Samen mit neun verschiedenen Sorten war ein weiterer Publikumsmagnet.
Innovationen für eine nachhaltige Landwirtschaft
Die Groupe Serco präsentierte unter anderem den Zuckerrüben-Hackroboter Anatis und den multifunktionalen, autonomen AgXeed-Feldroboter.
Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL und Agroline zeigten den Landwirtschaftsroboter FarmDroid, der selbständig Kulturen sät und hackt.
Der digitale Hofmanager Barto lancierte mit Agroline Service für den Pflanzenschutz und Landor Services für Düngemittel gleich zwei neue Bausteine für die mittlerweile über 4000 NutzerInnen. Beide Module arbeiten nahtlos mit dem bewährten Feldkalender von barto zusammen. Mit seinen 19 Bausteinen deckt barto das Pflanzenbaujahr vollständig ab.
Als Newcomer stellte sich das Start-up databaum vor. Es präsentierte einen innovativen Ansatz in der Bekämpfung des falschen Mehltaus im Rebbau.
Auf der Grundlage von Wetterdaten von lokalen Messstationen entwickelt das junge Unternehmen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz selbstlernende Prognosemodelle. So können WinzerInnen gezielter Massnahmen ergreifen – und setzen dadurch weniger Pflanzenschutzmittel ein.
UFA-Samen zeigt: Gründüngungen sind im Trend
Interessant auch der Gründüngungs-Event von UFA-Samen. Dazu haben die beiden Bodenexperten Ulrich Hampl aus Oberbayern und Stéphane Burgos von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL in Zollikofen BE interessante Vorträge zum Thema Gründüngungen und deren Funktion gehalten.
Gemäss den Berechnungen aus dem Humusbilanzierungs-Tool geht durch die Ernte und die Bewirtschaftung rund 1 Tonne organische Substanz pro Hektare und Jahr verloren! Diese muss unbedingt kompensiert werden. Nebst Hofdünger und Kompost sind Gründüngungen zum Humusaufbau ein gutes Werkzeug, um den Humusverlust zu kompensieren.
Zum Thema Humusaufbau stellten die LandwirtInnen im Publikum interessierte Fragen, die zu einer regen Diskussion führten. Danach präsentierte Stefan Lüthy von UFA Samen die hauseigenen Gründüngungsmischungen und deren Verwendung und Nutzen.