Die Raigras-Fähigkeit hängt von der mittleren Jahrestemperatur ab. Raigräser, insbesondere Italienisches Raigras, können in rauen, kalten Lagen kaum Leitgräser sein.
Weiter ist die Jahresniederschlagsmenge von 900 bis 1200 mm oder mehr und vor allem eine gute Sommerverteilung gefragt. Bei der Bodenbeschaffenheit sind flachgründige und auch staunasse Böden für Raigräser wenig geeignet.
Beobachtungen zeigen, dass Wiesenstandorte auf Grund der veränderten Niederschlagsmenge, ungünstiger Sommerverteilung, oder veränderter Jahrestemperatur in der Raigras-Fähigkeit neu beurteilt werden sollten.
An wenig raigrasfähigen Standorten sind nebst Leguminosen anspruchslosere, anpassungsfähigere Leitgräser gefragt. Feinblättrige Rohrschwingel-Sorten und Knaulgras sind an trockenen Standorten eine Alternative in der Schnitt- wie auch der Weidenutzung. In Dauerweiden kommt der Wiesenrispe eine zentrale Rolle zu, auf feuchten und nassen Standorten der intensiv nutzbare Wiesenfuchsschwanz mit seiner hohen Ertragsleistung.
Diese zentralen Arten tragen mit ihrer Anpassungsfähigkeit trotz Wetterkapriolen zum Erhalt einer dichten, tragfähigen und ertragsstarken Grasnarbe bei.