Zu grosse Süsskartoffeln, krumme Spargeln, verdrehte Rüebli: Sie entsprechen nicht «den geltenden Industrienormen der nachgelagerten Branche», wie es das Bundesamt für Umwelt in seiner Studie zu «Food Waste» ausdrückt.
In der Landwirtschaft sind es 225 00 Tonnen Nahrungsmittel, die als Lebensmittelverluste enden. Davon sind 17300 Tonnen Ernterückstände, die auf den Feldern als Dünger oder Bodenverbesserer ausgebracht werden. 4900 Tonnen an Ernterückständen bleiben als Tierfutter im Kreislauf. Rund ein Prozent landet in der Kehrichtverbrennungsanlage.
Das Bafu schreibt, dass der Landwirtschaft durch diese vermeidbaren Abfälle einen Schaden von rund 600 Mio Franken pro Jahr entsteht. Dabei geht das Amt von einem Wert von 3 Franken pro Kilo aus.
Die Hälfte der Abfälle der Haushalte wäre vermeidbar
Erschreckend ist, wie viele Lebensmittel in den Haushalten weggeworfen werden: 1 Mio Tonnen pro Jahr, das entspricht rund 120 Kilo Lebensmittel pro Person. Vermeidbar wären von den Abfällen der Konsumenten rund die Hälfte.
Für die Gründe findet das Bafu deutliche Worte: Fehlende Wahrnehmung der eigenen Lebensmittelabfälle, mangelndes Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln und unzureichendes Wissen über Haltbarkeit, Lagerung und Methoden zur Reste-Verwertung.
Wer Schokolade wegwirft, schädigt die Umwelt
Das Bafu weist auch auf die Auswirkungen von Food Waste auf die Umwelt hin. Grundsätzlich seien Abfälle am Ende der Wertschöpfungskette belastender als solche am Anfang.
Wer Schokolade wegwirft, die auf ihrem Produktionsweg bereits viele Ressourcen wie Wasser und Energie verbraucht hat, handelt also massiv umweltschädlich.
Eine kluge Möglichkeit, verarbeitete Lebensmittel wieder in den Kreislauf zu bringen, ist Food Recycling. Die Schokolade landet dann zusammen mit Chips und Guetzli im Tierfutter, wie die Reportage «Die Landi Sursee LU produziert mit Food Recycling hochwertiges Tierfutter» zeigt.