Immer wieder kämpfen Betriebe mit zu langen Geburten und Folgeerscheinungen bei den Schweinen. In den Sauenplanerdaten spiegeln sich lange Geburten oft in einer erhöhten Zahl an totgeborenen Saugferkeln wider.
Der Geburtsvorgang bei der Sau sollte innert vier bis fünf Stunden abgeschlossen sein. Zwischen der Geburt der einzelnen Ferkel liegen 10 bis 30 Minuten. Eine zügige Geburt ist wichtig, um Totgeburten wegen Sauerstoffmangel aufgrund einer zu grossen Zeitspanne zwischen Abnabelung und dem ersten Atemzug zu vermeiden. Weiter ist damit die Kolostrumversorgung aller Ferkel und auch die Regeneration der Sau besser gewährleistet. Bei kurzer Geburtsdauer fallen weniger Probleme mit Wehenschwäche wegen Ermüdung der Muttersau an.
Gute Kondition der Sauen ist eine Voraussetzung
Eine bedarfsgerechte Fütterung, ideale Sauenkondition (nicht zu schwer) und Nestbaumaterial sind einige wichtige Voraussetzungen für zügige Geburten. Je nach Ursache für die Geburtsverzögerung kann die Gabe von Oxytocin, Kalzium, Vitamine D3 und Dextrose in Absprache mit dem Tierarzt in Einzelfällen helfen.
Achtung: Nach einer Oxytoxin-Gabe muss innert 30 Minuten das nächste Ferkel geboren werden, sonst muss eine Kontrolle der Geburtswege erfolgen.
Fallen regelmässig lange Geburten an, empfiehlt es sich, den Tierarzt beizuziehen, damit Probleme vonseiten Tiergesundheit ausgeschlossen werden können. Je nach Situation wird zudem der Futtermittelberater kontaktiert. Ziel soll es sein, dass nur Einzeltiere medikamentös während der Geburt unterstützt werden müssen.