Früherkennung von Krankheiten

Daten aus dem Kuhmagen: Bolus misst den Gesundheitszustand

Tobias Wehnert, Landwirt in Hausen am Albis ZH, verabreicht seinen Milchkühen einen Bolus, der im Magen Daten aufzeichnet. Kombiniert mit Messungen des Melkroboters erhält Wehnert einen guten Überblick über die Gesundheit der Herde.

Von Deborah Rentsch

Publiziert am Sonntag, 3. Dezember 2023 06:00

Lesedauer 10 Minuten

Themen Rinder, Tiergesundheit, Forschung, Instagram

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Tobias Wehnert hält in der rechten Hand den Bolus-Eingeber, während er mit der linken Hand die Kuh dazu bringt, das Maul zu öffnen.

Sobald die Kühe das erste Mal gekalbt haben, verabreicht Tobias Wehnert ihnen einen Bolus. Dieser sendet aus dem Kuhmagen heraus Daten, die einen Überblick zu Gesundheit und Fruchtbarkeit ermöglichen. (Bild: «die grüne» / Gian Vaitl)

Ein weisser, rund 30 cm langer Bolus liegt neben einem ähnlich langen Magneten.

Ist der Bolus aktiviert, wird er zusammen mit einem Magneten der Kuh verabreicht. Er wird nun rund vier Jahre lang Daten aufzeichnen. (Bild: «die grüne» / Gian Vaitl)

Tobias Wehnert lehnt sich an die Metallstangen im Laufhof. Hinter ihm ist die Kuhweide zu sehen.

Die permanente Datensammlung des Bolus haben Tobias Wehnert überzeugt: «Wenn der Router bis auf die Weide reicht, werden sogar dort Daten erhoben.» (Bild: «die grüne» / Gian Vaitl)

Eine Grafik zeigt mehrere Kurven in den unterschiedlichsten Farben.

Vor der Abkalbung nimmt typischerweise die Wiederkauaktivität ab und die Temperatur fällt. So auch bei dieser Beispielskuh. Die spitzigen Ausschläge nach unten kommen dabei beim Trinken zustande. Nach der Abkalbung (Nuggi-Symbol) bleibt die Temperatur bei dieser Kuh allerdings tief – was untypisch ist. Das weist auf einen Calcium-Mangel hin, der zum Festliegen führen kann. Entsprechend gibt Smaxtec eine Warnung (blauer Thermometer). Die weiter sinkende Wiederkauaktivität ist ebenfalls ein Indiz für gesundheitlich angeschlagene Kühe. (Bild: Doris Rubin, Quelle: Smaxtec)

Eine Holstein-Kuh liegt in der Box, das eine Bein nach vorne durchgestreckt.

Die Holstein-Kühe geben im Schnitt 11'000 kg Milch pro Jahr. Um solche Leistungen zu erbringen, müssen die Kühe fit und gesund sein. Für Tobias Wehnert lohnt sich daher die Investition in den Bolus. (Bild: «die grüne» / Gian Vaitl)

Kurz & bündig - Tobias Wehnert verabreicht seinen Milchkühen einen Bolus. Dieser misst im Kuhmagen die innere Temperatur, die Bewegungs- und Wiederkauaktivität. - Ein Algorithmus verarbeitet diese Daten, um Informationen zu Trinkverhalten, Brunst- und Abkalbezeitpunkt sowie Gesundheitszustand zu liefern. - Dank den Messungen des Melkroboters erhält Wehnert ausserdem Informationen zur Eutergesundheit. - Durch das…

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